Man kann ihn ja verstehen: Mit seinen Filmen, die mitunter so illustre Namen wie "Keinohrhasen" oder "Kokowääh" tragen, hat Til Schweiger Millionen Menschen ins Kino geholt. Und das ist - siehe "Sushi in Suhl", der mittlerweile 200 000 Besucher zählt - eine verdammt anstrengende Arbeit.

Internet, DVD, Fernsehen, Computerspiel, Kino - alle buhlen um möglichst viel Aufmerksamkeit. Ein Millionenpublikum für einen deutschen Film ist da schon eine Erfolgsgeschichte. Genau die aber sieht Til Schweiger von der Filmkritik nicht gewürdigt. "Wenn jemand in Deutschland versucht, das Publikum zu erreichen, wird er dafür abgestraft", sagte er am Montag bei einer Podiumsdiskussion in der Berliner Akademie der Künste.

Das deutsche Feuilleton habe ihn über Jahre hinweg systematisch "niedergeschrieben". Nun, das gilt - zumindest für diese Zeitung - nicht. Und sachlich lässt sich gewiss einwenden, dass eine Filmkritik eben kein Werbetext ist, sondern eine Meinung, an der sich der Leser beim Kinobesuch orientieren kann, die er vielleicht teilt, vielleicht ablehnt. Ein guter Filmkritiker wird sicher gute Argumente für seine Meinung finden und in seinen Text klugerweise auch einfließen lassen, warum ein Film beim Publikum - das ja auch Leser ist - funktioniert.

Dass es Kritiker gibt, die Til Schweiger insgeheim den Erfolg neiden, sein Nuscheln unmöglich finden, mit seinem Humor nichts anfangen können - tja, das ist halt so. Da gibt es nur eins: Cool bleiben! Oder mal einen Film über böse Filmkritiker machen. lau