Wer als Jungakademiker nach 16 Semestern zwischen Hörsaal, WG und Studentenkneipe endlich ein wenig Geld in der Tasche, aber keinesfalls gleich einen Burnout haben möchte, der sollte sich beim Berufseinstieg nicht allzu sehr zieren. Nicht vor übernächtigten Spaniern mit Vokuhila auf der Suche nach Cerveza, nicht vor gelangweilten Gymnasiasten aus Oberfranken. Nicht vor Herrentags-Gesellschaften aus Berlin-Hellersdorf und schon nicht vor grantelnden Ur-Bayern mit Privatsprache.

Sie alle erträgt Tilman Birr als er einen Sommer lang als Stadtbilderklärer auf einem Ausflugsschiff Hauptstadt-Besuchern das Zerstörte und Wiederaufgebaute links und rechts des Spreeufers schmackhaft macht. Mal auf Deutsch, mal auf Englisch. Aus dem teils wirklich Erlittenem, teils angeregt davon Erdachtem entstand ein launiger Erlebnis-Roman, den er am Samstag zum Abschluss der Meininger Kleinkunsttage im Rautenkranz vorstellte.