Feuerwehrjubiläum Ein goldenes Strahlrohr

Karl-Wolfgang Fleißig

Jugendfeuerwehr und der Feuerwehrverein Eisfeld haben ihr 30-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei wurde zurückgeblickt und auch gedankt.

 
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Das Wochenende war ereignisreich in Eisfeld. Neben Vogelschau, Heimatshoppen und Herbstmarkt, konnten am Sonntag auch die Jugendfeuerwehr und der Feuerwehrverein auf ihr 30-jähriges Bestehen zurückblicken. Mit einer Festveranstaltung am Abend im Feuerwehrgerätehaus wurde dieses Jubiläum würdig begangen.

Zuvor wurde am Nachmittag im Eisfelder Otto-Ludwig-Garten mit einer Bäumchen-Pflanzung, einem Ahorn, die zweieinhalb Jahrzehnte dauernde Freundschaft zwischen der Freiwilligen Feuerwehr der Kernstadt Eisfeld und der Freiwilligen Feuerwehr Schorkendorf/Eicha gewürdigt. Diese Freundschaft besteht schon seit der Grenzöffnung und wurde 1996 in einer feierlichen Mitgliederversammlung mit einer Patenschaftsurkunde besiegelt, so die beiden Vorsitzenden der Feuerwehrvereine – Udo Renner für Eisfeld und Tobias Kiesewetter für Schorkendorf/Eicha, der mit einer Delegation aus dem Bayrischen gekommen war.

Die Grundlagen wurden mit dem Eisfelder Andreas Wicht und dem Eichaer Wolfgang Beyer gelegt. „Er wurde einmal mehr und einmal weniger mit Leben erfüllt“, heißt es. Der Ahorn ist bereits seit vergangenem Juni in Eisfeld und wurde aufgrund der Trockenheit erst jetzt in den Boden gebracht. Solange war er in Pflege von Heiko Heimbrod. Auch zum Eisfelder Kuhschwanzfest sind die Freunde aus Bayern vertreten. Musikalisch wurde die Pflanzaktion von Mitgliedern des Spielmannszuges der Eisfelder Feuerwehr begleitet. Die Pflanzaktion der Jugendfeuerwehr, die in einem Bereich des Eisfelder Stadtwaldes stattfinden sollte, wurde aufgrund des Regens auf einen späteren Zeitpunkt verschoben.

Bis auf den letzten Platz, einschließlich zahlreicher Stehplätze, war dann am Abend zur Festveranstaltung die Fahrzeughalle im Feuerwehrgerätehaus in Eisfeld besetzt. Stadtbrandmeister Danilo Hedwig begrüßte neben den einheimischen Feuerwehrleuten zahlreiche Vertreter befreundeter und benachbarter Wehren – auch von Eisfelder Ortsteilwehren –, sowie den Eisfelder Bürgermeister Sven Gregor, den Landtagsabgeordneten Henry Worm, den dritten Bürgermeister der Stadt Ahorn Udo Pohl, den Sachgebietsleiter Brand- und Katastrophenschutz im Landratsamt Hildburghausen Philipp Major, den Kreisbrandmeister Falk Stickel, den Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes Hildburghausen Norbert Schneider, den Kreisjugendwart Jens Schubert, den Pfarrer Steffen Pospischil sowie Eisfelder Stadträte. Zugegen waren auch zahlreiche Eisfelder Vereine, die ihren Ursprung im Eisfelder Feuerwehrverein haben. Dies zeigt auch die Wertschätzung der beiden Abteilungen der Eisfelder Feuerwehr.

Mit einer Gedenkminute wurde den verstorbenen Kameradinnen und Kameraden gedacht. Stadtbrandmeister Danilo Hedwig entrichtete an dieser Stelle seinen Dank an alle, die diesen Tag vorbereitet und organisiert haben – die in den vergangenen Jahren die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr Eisfeld unterstützt haben und unterstützen.

Der Jugendwart der Stadt Eisfeld Thomas Ebert und der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Udo Renner gaben einen umfassenden Rückblick auf die Ereignisse des 30-jährigen Bestehens beider Eisfelder Feuerwehrbereiche, die in den Chroniken verewigt sind. Kulturell umrahmt wurde der Abend auch durch den Spielmannszug der Feuerwehr.

An den Rückblick schlossen sich eine Gratulationskur und etliche Grußworte der Gäste an. Emotional wurde es für Udo Renner, als seine Frau Heike als Vertreterin des Theater- und Heimatvereins eine Laudatio auf den Vorsitzenden des Feuerwehrvereins hielt. Unter den Geschenken war ein Gutschein für ein Pizzaessen der Jugendfeuerwehr und ein Getränkegutschein für den Feuerwehrverein der Stadt Eisfeld sowie ein Umschlag des Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes an die Jugendfeuerwehr.

Den Abschluss der Festveranstaltung gehörte den Ehrungen und Beförderungen. Unter ihnen auch die besten Bratwurst-Brater der Eisfelder Feuerwehr, die gleichzeitig auch für ihre Feuerwehrarbeit die Ehrenurkunde mit Medaille des Kreisfeuerwehrverbandes erhielten. Von seinen Kameraden erhielt Udo Renner als Dank für sein Engagement ein „vergoldetes“ Strahlrohr und einen Blumenstrauß sowie ein dreifach donnerndes „Gut Schlauch“. Der offizielle Teil der Festveranstaltung mündete in ein gemütliches Beisammensein.

Nach dieser Festveranstaltung, die von einem Einsatzruf verschont geblieben war, heißt es auch in Zukunft wieder: „Löschen, Retten, Berge, Schützen“. Die Feuerwehr braucht immer wieder neue Mitstreiter. Auch Seiteneinsteiger sind willkommen.

Es war ein rundum gelungener Tag mit vielen lobenden Worten und Anerkennung: „Danke für eure Einsatzbereitschaft!“

Der Feuerwehrverein

Der Feuerwehrverein Eisfeld e.V. wurde am 2. November 1991 gegründet. Erster Vorsitzender war damals Ernst Reich. Aufgrund der Corona-Pandemie war im vergangenen Jahr keine Feier möglich. Am 27. März 1993 fand die Gründung des Kreisfeuerwehrverbandes Hildburghausen unter „maßgeblichem Einfluss des Feuerwehrvereins Eisfeld“ statt.

Mit der Vorstandsneuwahl am 17. November 1994 wurde Udo Renner zum neuen Vorsitzenden gewählt, der diese Funktion auch heute noch ausübt.

Eine Aufgabe des Feuerwehrvereins ist die Unterstützung der eigenen aktiven Wehr. Die aufgeführten Ergebnisse können sich sehen lassen. Dazu gehören unter anderem die Anschaffung mehrerer VW T4 oder auch die Beschaffung von Vitrinen im Eingangsbereich, Anschaffung eines Zeltes für den Spielmannszug und die Jugendfeuerwehr, Anschaffung von Möbeln für die Florianstube und das Büro, die Anschaffung zweier Getränkeautomaten für das Feuerwehrgerätehaus oder auch die Anschaffung einer Bild- und Tonanlage für den Schulungsraum.

Natürlich kamen auch gesellige Veranstaltungen nicht zu kurz. Udo Renner dankte all denjenigen, die in den vergangenen drei Jahrzehnten die Arbeit des Feuerwehrvereins vorangebracht und unterstützt haben.

Die Jugendfeuerwehr

Die Gründung der Jugendfeuerwehr wurde am 2. Oktober 1992 im damaligen alten Gerätehaus vollzogen. Der erste Jugendwart war bis zum Jahr 2000 Dieter Feldmann, ihm folgte Peter Pfrenger, bis schließlich Thomas Ebert 2005 diese Funktion übernahm. 1995 konnten die ersten fünf Mitglieder aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Wehr übergeben werden.Auch die Mitglieder der Jugendfeuerwehr verbrachten regelmäßig gemeinsame Freizeiten und waren in den Sommerferien oder mit Tagesausflügen gemeinsam auf Tour. Die Teilnahme an Jugendleistungsmärschen gehörte ebenso zur Aufgabe der Mädchen und Jungen wie die Absolvierung eines Zwölf- oder 24-Stundendienstes. Den ersten 24-Stunden-Dienst gab es 2007. Die erste Teilnahme am Bambini-Wettbewerb der Sechs- bis Neunjährigen steht für 2012 in der Chronik.

Heute sind 29 Kinder und Jugendliche im Alter von sechs bis 18 Jahren in der Jugendfeuerwehr der Kernstadt Eisfeld organisiert, davon sieben Mädchen. Sie kommen aus fast allen Ortsteilen der Stadt sowie aus Brünn und Brattendorf. Seit dem Bestehen der Jugendfeuerwehr haben 193 Kinder ihre ersten Erfahrungen mit der Feuerwehr gemacht, von denen 38 im Laufe der Jahre in die aktive Wehr übernommen wurden. „Ein Großteil ist heute noch dabei – darauf sind wir stolz“, so die Festredner. Ohne Unterstützung ist diese Kinder- und Jugendarbeit der Feuerwehr nicht möglich. So geht der Dank des Jugendwarts an seine Betreuer, die Kameraden der Feuerwehr Eisfeld und der Ortsteile, den Feuerwehrverein und die Stadt Eisfeld einschließlich Sylvia Sausemuth und den Eltern und Großeltern.

Ehrungen und Beförderungen

Kreisfeuerwehrverband – Ehrenurkunde mit Medaille: Steven Braun, Frank Mitzenheim, Marco Jobst

Thüringer Feuerwehrverband – Ehrenmedaille: Daniel Priester (Bronze), Kai Leipold, Reinhard Bauer, Thomas Heimhöfer, Frank Müller (je Silber), Sylvia Sausemuth (Gold)

Großes Brandschutzehrenzeichen am Bande: Bernd Heimhöfer (für 50 Jahre treue Dienste in der Freiwilligen Feuerwehr)

Ehrennadel der Thüringer Jugendfeuerwehr: Matthias Ebert, Randy Hennlein, Daniel Priester, Cornelia Lorz (je in Bronze), Thomas Ebert (Silber,

Berufungen: Daniel Priester und Sascha Leipold zum Gruppenführer, Kai Leipold und Frank Müller zum Zugführer

Beförderungen: Frank Schneider zum Hauptfeuerwehrmann, Marcus Heinz zum Löschmeister

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