Feuerwehr Herges Nach 25 Jahren in die zweite Reihe

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Der neue Vorstand des Feuerwehrvereins Herges-Hallenberg: Vorsitzender Dominik Müller, Kassierer Christian Reumschüssel, der bisherige Vorsitzende und neue Schriftführer Wolfgang Diller sowie Stellvertreter Dietmar Döring (von links). Foto: privat

Er hat ihn mitgegründet und über 25 Jahre die Geschichte des Herges-Hallenberger Feuerwehrvereins geprägt. Nun macht Wolfgang Diller Platz für den Nachwuchs und erntet Hochachtung und Dank.

 
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Es braucht einen Feuerwehrverein, um dem arbeitsintensiven Brandschutzehrenamt Leben einzuhauchen. Dass wusste Wolfgang Diller schon Ende der neunziger Jahre, als er den Feuerwehrverein des Ortes mit aus der Taufe hob. Zur jüngsten Hauptversammlung gab es dafür viel Anerkennung. Er habe als Gründungsmitglied die Vereinsgeschichte geprägt und mit viel Engagement, persönlichem Einsatz und Herzblut den Verein vorangebracht, teilt ein Vereinssprecher mit. Bis heute gehöre er zudem zur aktiven Einsatztruppe.

Auch Achim Hofmann, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Schmalkalden-Meiningen, würdigte Wolfgang Diller für seine Verdienste und verlieh ihm die Ehrenmedaille des Thüringer Feuerwehrverbandes in Silber. Selbst Christel Bobenau war eigens aus der mittelhessischen Partnergemeinde Lohra angereist, um dem langjährigen Vorsitzenden die Hand zu reichen und zu danken. Bobenau gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Feuerwehrvereins und kennt ihn gut. „Vielen Dank für diese Ehre“, sagte Wolfgang Diller und die Freude darüber stand ihm sichtlich ins Gesicht geschrieben, so der Sprecher weiter. Ein echter Abschied ist es natürlich nicht – Diller bleibt dem Verein zunächst als Schriftführer erhalten. Auf eigenem Wunsch aus dem Vorstand zurückgezogen haben sich dagegen der bisherige Kassierer, Gerhard Henkel und der Schriftführer, Lutz Eifart. Auch ihnen habe die Vollversammlung für die langjährige Arbeit Anerkennung gezollt.

Diller nutzte seinen Abschied als Vorsitzender für ein ausgiebiges Resümee, das angesichts der verstrichenen Zeit seit der letzten Vollversammlung allerdings auch nötig war. Eigentlich sollten die Vorstandswahlen bereits im Frühjahr 2020 stattfinden. Doch coronabedingt mussten Wahlen und Versammlung abgesagt werden. Deshalb habe zunächst der bisherige Vorstand weitergearbeitet. „Unbemerkt sind seitdem mittlerweile über zwei Jahre vergangen“, erinnerte Diller lächelnd.

Und in denen ist einiges passiert, zum Beispiel die Beschaffung eines neuen Fahrzeuges, die er auf unkonventionellem Weg mitorganisierte. „Wir haben uns sehr gefreut, dass wir das ehemalige Fahrzeug der Viernauer Kameraden, den LF 8 bekommen haben, der unseren 30 Jahre alten LO ersetzt, womit viel neuere Technik vorhanden ist“, betonte Diller und dankte in diesem Zusammenhang allen Mitwirkenden bei den zahlreichen Arbeitseinsätze am Gerätehaus. Ein neues Tor sei nötig gewesen, aber auch die neue Einbauküche erfreue sich großer Beliebtheit.

Zentrale Aufgabe des Vereins ist allerdings die Unterstützung der aktiven Einsatzgruppe und der Jugendfeuerwehr. Große Posten auf der Ausgabenseite seien da das historische Löschfahrzeug TATRA 815 Tanker, mit dem der Verein eine Ausnahmestellung weit und breit inne hat. Das Fahrzeug wurde in Eigenregie angeschafft, steht im aktiven Dienst und halte 8000 Liter Löschwasser vor, so Diller weiter. Zudem trägt der Feuerwehrverein die Kosten für Zeltlager und Fahrten der Jugendfeuerwehr. Gesellschaftlicher Höhepunkt dieses Jahres sei das Bürgerfest gewesen und er seit stolz, wie gut die Vereinsmitglieder gemeinsam das traditionelle Fest auf der Kurzen Seite mit über 400 Besuchern über die Bühne gebracht haben. Diller erinnerte an das gemeinsame Zwiebelschälen am Backhaus, die Programmbeiträge vom Viernauer Elferrat, die im Gegenzug für die Hilfe beim Absperren zum Karneval aufgeführt wurden und an das große Feuerwerk. Er dankte allen Helfern und blickte auf das kommende Jahr. Dann wolle der Verein neben dem Bürgerfest auch wieder einen Wandertag veranstalten.

Für ihn sei allerdings nun die Zeit gekommen, das Zepter weiterzugeben, sagte Diller und verwies stolz auf die zahlreichen jüngeren Vereinsmitglieder. Er freue sich sehr, dass Dominik Müller bereit gewesen sei und sich zur Wahl gestellt habe. Mit der Entlastung des bisherigen und der Wahl des neuen Vorstandes seien in der Hauptversammlung satzungsgemäß die Weichen für die Zukunft des Vereins neu ausgerichtet worden. In offener Abstimmung wurden Dominik Müller als neuer Vorsitzender, Dietmar Döhring als erfahrener Stellvertreter sowie Christian Reumschüssel als Kassierer gewählt. Diller ist Schriftführer und Achim Gräser wurde erneut als Beisitzer bestätigt.

Der neue Vereinsvorsitzende bedankte sich für das Vertrauen der Mitglieder und gab einen kurzen Ausblick auf die nächsten Projekte. Unter anderem sei der Kauf von Vereins-T-Shirts sowie besagtes Bürgerfest mit Wandertag in Planung, kündigte Dominik Müller an. Neben weiteren Informationen und dem Totengedenken gab es zur Versammlung, die in der Arnold AG stattfand, ein Bildershow mit einem Rückblick auf die Aktivitäten der Einsatzabteilung, der Jugendfeuerwehr und zur Vereinsarbeit in den vergangenen zwei Jahren.

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