Feuerwehr Der Sonneberger Lokbahnhof im Rampenlicht

Doris Hein

Im Rahmen der turnusmäßigen Funktionsprüfung ihrer Einsatztechnik hat die Oberlinder Feuerwehr eine Dampflok ins rechte Licht gerückt.

 
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Wenn schon hell beleuchtet, dann bitte mit Erinnerungsfoto – dachten sich die Fotografen der Eisenbahnfreunde und die Feuerwehrler am Ende der Aktion. Foto: /Eisenbahnfreunde Sonneberg

„Die Jungs von der Feuerwehr waren da“, informierte dieser Tage der Verein der Eisenbahnfreunde Sonneberg. Allerdings mussten die Feuerwehrler zum Glück weder einen Brand löschen noch technische Hilfe leisten. Vielmehr handelte es sich um eine Gemeinschaftsaktion von Vereinsmitgliedern und Floriansjüngern zu beider Nutzen.

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Die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Oberlind absolvierten nämlich auf dem Gelände des Lokbahnhofs einen Technik-Check. Der Plan hierfür war schon vor einem Jahr entstanden. Die Einsatzfähigkeit der Geräte auf den Fahrzeugen regelmäßig zu überprüfen, gehört bei der Wehr zu den Pflichtaufgaben. So auch der regelmäßige Check der Beleuchtungssätze, erklärte Wehrführer André Möckl.

Ein- bis zweimal im Jahr stehen diese bei den Oberlindern deshalb auf dem Prüfstand, meist nach der Zeitumstellung, wenn es abends früher dunkel wird. Normalerweise wird dabei ein Sportplatz ausgeleuchtet, auf dem ein Hubschrauber nachts zur Hilfe in einem Notfall landen muss – so die simulierte Situation. (Nicht nur) da müssen die Retter natürlich an der Einsatzstelle alles gut erkennen können – inklusive etwaiger Stolperfallen und um Unfälle wegen der Dunkelheit zu vermeiden. Das jedenfalls ist der Hintergedanke bei den Übungseinsätzen, bei denen dann allerdings nichts wirklich beleuchtet wird als eben ein leerer Platz.

Um die Sache etwas authentischer zu gestalten, vereinbarten deshalb Eisenbahnfreunde und Feuerwehr, zur Abwechslung einmal die Dampflok auf dem Lokbahnhofgelände auszuleuchten. Angeblich als Unterstützung bei einer Bergungsaktion, wie sich beide Seiten in Vorbereitung der simulierten Gemeinschaftsaktion geeinigt hatten. Genau genommen aber, damit man bei der Übung einmal ein echtes und noch dazu sehenswertes Objekt ins richtige Licht stellen könnte. Eigentlich sollte die Aktion bereits im November vergangenen Jahres über die Bühne gehen. Dann kam der bekannte Ausbildungsstopp wegen Corona, der natürlich auch diese Idee aufs Abstellgleis schob.

Rund ein Jahr später war es nun soweit. „Mit zwei Löschfahrzeugen waren wir vor Ort“, erklärte Möckl. Nachdem beide Lichtmasten auf den Einsatzfahrzeugen ausgefahren waren, stand die 95 0009-1 wie ein Star im Rampenlicht. „Alles hat erfolgreich funktioniert, unsere Technik hat eine Stunde unter voller Belastung durchgehalten“, resümierte im Nachgang der Wehrführer.

Für die Eisenbahnfreunde war es eine völlig neue Erfahrung. Viel Arbeit habe man bei der Gemeinschaftsaktion nicht gehabt, so Bernd Pöschl, der beim Verein fürs Eventmanagement verantwortlich zeichnet. Man habe nur die Lok im Freien platziert. Dort allerdings war das Prachtstück dann im wahrsten Sinne des Wortes einmal in einem ganz anderen Licht zu sehen. Die Vereinsmitglieder ließen es sich deshalb auch nicht nehmen, schöne Stimmungsbilder sowohl privat als auch für die künftige Vereinswerbung zu machen.

Apropos schöne Bilder: Im kommenden Jahr steht der Baureihe 95 ihr Hundertjähriges ins Haus. Anlässlich des Jubiläums haben die Eisenbahnfreunde diesmal ihren traditionellen Kalender ganz auf die Dampflokreihe ausgerichtet. In A4-Größe sind pro Monat zwei Bilder enthalten. Und zwar jeweils eine historische Aufnahme einer 95 und ein Foto, das in der Nachwendezeit entstanden ist. Wer mit dem Kalender sich selbst oder anderen Dampflok-Fans womöglich eine Weihnachtsfreude bereiten will, kann ihn immer freitags und samstags am Lokbahnhof Sonneberg erstehen oder bestellen per E-Mail an info@eisenbahnfreunde-sonneberg.de sowie telefonisch unter (0175) 4411814.