Fachwerk Juwelen in den Haßbergen

Über 100 Fachwerkstädte haben sich zur „Deutschen Fachwerkstraße“ zusammengeschlossen. Bei der neuen Regionalstrecke quer durch Franken dürfen die Haßberge nicht fehlen.

 
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Franken, das ist nicht nur gutes Bier und süffiger Wein, Franken ist auch Fachwerk. Umso verwunderlicher, dass die Gesamtübersicht der Deutschen Fachwerkstraße hier bislang einen weißen Fleck zeigte. Über 100 Fachwerkstädte hatten sich unter dem Motto „Fachwerk verbindet“ zur Deutschen Fachwerkstraße zusammengeschlossen, um sich gemeinsam zu präsentieren. Verschiedene Regionalstrecken ziehen sich dabei von der Elbe im Norden über die Oberlausitz im östlichen Sachsen bis hin zum Bodensee im Süden.

Das fehlende Fachwerk-Franken irritierte den Bad Windsheimer Bürgermeister Jürgen Heckel. Er schrieb seine Amtskollegen in Franken zum Jahresbeginn 2020 an, um Verbündete für die auf Franken erweiterte Fachwerkstraße zu gewinnen.

Nicht ganz unbekannt ist die Idee in den Haßbergen. Helmut Hey, ehemals Wirtschaftsförderer im Landratsamt in Haßfurt, hatte 1988 mit seinem Buch „Straße der Fachwerkromantik“ bereits versucht, das heimische Fachwerk etwas bekannter zu machen und touristisch zu nutzen. Die Straße, die rund 250 Kilometer durchs Land der Franken führt, hat allerdings weder Beschilderung noch Hinweise in den Haßbergen und geriet in Vergessenheit.

Bis 2020 die Bürgermeister Jürgen Hennemann aus Ebern und Helmut Dietz aus Untermerzbach den Ball aus Bad Windsheim aufgriffen und als erste Haßberge-Kommunen ihren Beitritt zur Arbeitsgemeinschaft erklärten und das Thema auf die Ebene des Tourismus Haßberge brachten, um es touristisch bearbeiten zu lassen.

Im März 2021 schließlich wurde in Bad Windsheim die Regionalstrecke Franken gegründet, die seit Kurzem nun auch mit einer Straßenkarte an die Öffentlichkeit getreten ist. „Franken – Genuss mit Wein und Bier“ ist sie überschrieben und stellt alle 16 Mitgliedsgemeinden vor – alles „Juwelen, die jeden Besucher verzaubern“, wie es auf der Karte heißt. Neben Bad Windsheim, Ebern und Untermerzbach gehören Ochsenfurt, Marktbreit, Cadolzburg, Herzogenaurach, Baunach, Marktzeuln, Seßlach, Heldburg, Stadtlauringen, Hofheim i. Ufr., Königsberg i. Bay., Haßfurt und Zeil am Main dazu. Sechs der 16 Stationen befinden sich also im Landkreis Haßberge.

Und jedes Juwel darf anders glänzen. Untermerzbach etwa mit seinen Fachwerkhäusern im fränkisch-thüringischem Stil, oder Königsberg mit seinen märchenhaft verzierten Türen und alten Pflasterstraßen.

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