„Niemand kann einem König den Titel entziehen“, schimpfte die Rentnerin Kyriaki Vizinou. „Er wurde als zukünftiger König geboren, er stirbt als König“. Auch der frühere Ministerpräsident Antonis Samaras kritisierte, der Ex-Monarch und Olympia-Goldmedaillensieger von 1960 hätte ein Staatsbegräbnis verdient.
Patenonkel von Prinz William
Konstantin von Griechenland war am vergangenen Dienstag einem Schlaganfall erlegen. Er war ein Cousin des britischen Königs Charles III. und Patenonkel von dessen Sohn William. Mit dem dänischen Königshaus war er durch seine Ehe mit Anne-Marie von Dänemark, der Schwester von Königin Margrethe II., verbunden. Mit Anne-Marie bekam er fünf Kinder. Konstantins Schwester Sofia war an der Seite von Juan Carlos I. Königin von Spanien und ist die Mutter des heutigen Königs Felipe VI.
Den griechischen Thron hatte Konstantin II. 1964 im Alter von 23 Jahren bestiegen. Bereits 1967 wurde der Spross des Adelsgeschlechts Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg durch einen Militärputsch abgesetzt, nachdem er zeitweise mit den rechtsgerichteten Militärs paktiert hatte.
1967 abgesetzt
Konstantin II. hatte 1964 im Alter von 23 Jahren den griechischen Thron bestiegen. Bereits 1967 wurde der Spross des Adelsgeschlechts Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg durch einen Militärputsch abgesetzt, nachdem er zeitweise mit den rechtsgerichteten Militärs paktiert hatte.
In der Folge flüchtete Konstantin II. mit seiner Familie nach Rom. Später lebte er mit seiner Familie in London. 1974 wurde die Monarchie in Griechenland per Referendum endgültig abgeschafft. Im Jahr 2008 ergab eine Umfrage, dass mehr als 43 Prozent der Griechen dem früheren Monarchen die Schuld am Erstarken der Militärjunta geben. Nur zwölf Prozent der Befragten sprachen sich damals dafür aus, Griechenland wieder zu einer konstitutionellen Monarchie zu machen.
2013 zog Konstantin Glücksburg, wie er von einigen Medien genannt wird, nach vier Jahrzehnten im Londoner Exil nach Griechenland zurück. In seinen letzten Lebensjahren litt er unter starken Gesundheitsproblemen.
Noch am Samstag hatte Mitsotakis seine Entscheidung gegen ein Staatsbegräbnis verteidigt. Konstantin habe an der Spitze eines „Königreichs Griechenland“ gestanden, das nicht länger existiere. Über seine Rolle werde die Geschichte richten.