Der Auftritt habe einen „innerkirchlichen Aufruhr“ und eine „Schneise der Irritationen“ zur Folge gehabt, sagt EKM-Personaldezernent Michael Lehmann. Dass Michaelis in Sonneberg aufgetreten sei, ohne vorab den dortigen Pfarrer zu informieren, sei „unkollegial“ gewesen. Der Sonneberger Superintendent Thomas Rau sagte im Dezember, der Auftritt werde „vermutlich auch dienstrechtliche Konsequenzen“ haben.
Hat er nicht. An diesem Montag kam Pfarrer Michaelis zum Personalgespräch nach Erfurt ins Landeskirchenamt. Personaldezernent Lehmann danach: „Ich habe das Vertrauen, dass sich die Dinge nicht wiederholen. Deshalb müssen wir das Schwert Disziplinarmaßnahme nicht ziehen.“ Michaelis indes zeigte sich auf Nachfrage „verblüfft“, dass Lehmann indirekt aus einem vertraulichen Personalgespräch berichtet habe. Was seine Rede in Sonneberg betrifft, sei der Inhalt durch das Recht auf freie Wortverkündigung gedeckt. Das habe ihm Lehmann sogar schriftlich gegeben. Deshalb gebe es überhaupt keinen Grund für Disziplinarmaßnahmen, so der nun in Quedlinburg lebende Pfarrer.