Nun sind sie aber erst einmal in Minsk auf weitere Erfolge aus. Zeit zum Feiern der Bronzemedaille gönnen sie sich nicht. Beide treten am Sonntag im Einzelwettkampf mit der Luftpistole an. Christian Reitz' Programm dauert mit seinem Spezialwettkampf mit der Schnellfeuerpistole und dem Mixed mit der Standardpistole noch bis Freitag.
Ein innerfamiliäres Ziel verfolgt die 35-jährige Sandra auch noch. "Ich trainiere hart, um eines Tages die Bessere von uns beiden zu sein", sagte sie augenzwinkernd. Noch reicht sie aber nicht an ihren Mann heran: "Im Training denke ich bei ihm manchmal: Zehn, Zehn, Zehn - hör doch mal damit auf. Aber es hilft natürlich, solch einen Partner an der Seite zu haben."
Die Bogenschützinnen zeigten sich hingegen enttäuscht über den vierten Platz. "Es war knapp. Und wir sind definitiv unter unseren Möglichkeiten geblieben", sagte Elena Richter nach der 4:5-Niederlage gegen Dänemark. Nachdem sie am Freitag mit geliehenen Bögen antreten mussten, konnten Richter, Lisa Unruh und Michelle Kroppen zwar wieder mit den eigenen, mit Verspätung gelieferten Geräten antreten. "Ich hatte aber Schwierigkeiten, das Schießgefühl wieder zu bekommen", sagte Richter.
Judokämpfer Moritz Plafky (JC Hennef) vergab in der Klasse bis 60 Kilogramm ebenfalls die Chancen auf Bronze, als er dem WM-Dritten Amiran Papinaschwili aus Georgien unterlag. "Ich hätte gern die Medaille geholt", sagte der 28-jährige Rheinländer und formulierte gleich neue Ziele: "Ich will Olympiasieger werden. Man muss von sich selbst überzeugt sein."