Die größte und letztendlich bestens gelöste Leverkusener Aufgabe an diesem lauen Sommerabend im Rom war, den wuchtigen Romelu Lukaku unter Kontrolle zu behalten. Der 1,91 Meter große Belgier in der Spitze wurde von seinen Teamkollegen immer wieder auch mit langen Bällen gesucht, in der 21. Minute traf er per Kopf im Anschluss an eine Ecke die Latte.
Leverkusen bleibt vor 2500 Gästefans souverän
Die Großchance entstand in einer Phase, in der Leverkusen zwar ständigem Druck ausgesetzt war - sich aber in Meistermanier immer wieder mit nadelstichartigen Kontern befreien konnte. Jeremie Frimpong traf zunächst nur das Außennetz (23.), Wirtz verwandelte dann zur Führung die aufmerksame Vorarbeit von Alejandro Grimaldo nach einem folgenschweren Fehler des Niederländers Rick Karsdorp. Wirtz feierte sein zehntes Tor in den vergangenen 13 Pflichtspielen.
Alonso delegierte seine Mannschaft am Spielfeldrand gewohnt energisch. Wirtz versuchte es kurz nach seinem Treffer erneut, scheiterte dieses Mal aber an Torwart Mile Svilar (31.), der in der Folge noch mehrfach eingreifen musste. Leverkusen war vor dem Tor jetzt schon erfolgreicher gegen den italienischen Traditionsclub als in der vergangenen Saison. Die 2500 mitgereisten Bayer-Fans - 3100 hätten Karten bekommen könnten - durften sich bestens unterhalten fühlen.
Leverkusen blieb bis weit in die zweite Halbzeit hinein souverän und aufmerksam. Die Roma deutete ihre Durchschlagskraft in der Offensive über weite Strecken nur noch an, im Stadio Olimpico war es auf den Tribünen der römischen Fans schon nach gut einer Stunde ziemlich still. Kurz vor dem Beginn der Schlussphase traf Andrich sehenswert Treffer aus der Distanz unter die Latte und entschied die Partie. Vor einem Jahr hatte sich der Torschütze in Rom noch schwer am Fuß verletzt und war monatelang ausgefallen.