Eschenbach/Eltmann Karl-Wagner-Stiftung spendet 61 800 Euro

Günther Geiling
Geld macht nicht glücklich. Aber es kann Menschen, die an einer Behinderung leiden oder todkrank sind, das Leben erheblich erleichtern. Dafür setzen sich Stiftungsvorsitzender Karl Werner Wagner sowie die Stiftungsräte Jürgen Rößler, Ute Seitz, Jürgen Wagner und stellvertretender Vorsitzender Werner Stegemann ein (von links). Unser Bild zeigt sie mit dem 17-jährigen Sohn Karl Wagner junior. Foto: Günther Geiling Quelle: Unbekannt

Menschen helfen, die Unterstützung brauchen - das ist das Anliegen des Gründers. Diese Tage freuen sich Behinderteneinrichtungen über großzügig bemessene Schecks.

 
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Eschenbach/Eltmann - "Vielen Dank für ihre großzügige Spende. Wir haben vor, unseren Snoezellen-Raum neu auszustatten. Bisher hatten wir da viel improvisiert. Aber nun planen wir ein professionelles Equipment und als nächstes können wir die Toilettenanlagen für Schwerstbehinderte mit Dusch-WCs ausstatten, damit die Betroffenen eigenständiger sich selbst versorgen können." So lautet ein Dankschreiben von der Werkstatt für behinderte Menschen in Augsfeld. Ähnliche Dankesworte gehen von anderen Einrichtungen an die "Karl-Wagner-Stiftung" aus Eschenbach ein, die in den vergangenen Tagen die stattliche Summe von 61 800 Euro an fünf Behinderteneinrichtungen und eine Familie übergab.

Vor einigen Jahren hat die Familie Wagner von der Privatbrauerei Wagner in Eschenbach eine Stiftung gegründet, mit der vor allem Frühgeborene und deren Familien unterstützt, aber auch behinderte Menschen aller Altersstufen gefördert werden sollen. Hintergrund für die Einrichtung der Stiftung war die Tatsache, dass die Familie durch einen Schicksalsschlag schwer getroffen wurde. Sohn Karl kam als sehr früh geborenes Kind auf die Welt, ist seitdem schwerst behindert. Er wird nicht in der Lage sein, das Familienunternehmen zu führen.

So brachten seine Eltern das Vermögen in eine Stiftung ein. Alljährliche dürfen sich zahleiche Institutionen, Projekte, aber auch Familien über die Ausschüttung ansehnlicher Summen freuen. Stiftungsvorstand Karl Werner Wagnerfreute sich, dass man in diesem Jahr 61 800 Euro an Einrichtungen und eine Familie ausgeben könne, die auf die Hilfe angewiesen seien.

Zusammen mit dem Beratungs- und Kontrollorgan des Stiftungsrates mit Ute Seitz, Werner Stegemann, Jürgen Wagner und Jürgen Rößler übergab er die Geldsummen in Form eines Schecks an die verschiedenen Einrichtungen. Wegen der Corona-Pandemie fand die Übergabe diesmal in kleinem Rahmen statt. Folgende Einrichtungen profitierten von den Stiftungsgeldern: Hospiz-Verein Bamberg 10 000 Euro, Lebenshilfe für Behinderte Schonungen 10 000 Euro, Kinderseelen Bamberg 5000 Euro, Altenservice-Zentrum der Caritas mit Hausgemeinschaft in Hofheim 22 000 Euro, Werkstatt für behinderte Menschen Augsfeld 10 000 Euro sowie Familie Arnold mit 400 Euro monatlich.

Die Belegschaft des Altenservice-Zentrums Hofheim freute sich besonders. "Mit dem Geld konnten wir unseren Bewohnern in zwei Bereichen tolle Geschenke machen, die sonst nicht möglich gewesen wären - Geschenke für Körper und Seele", betonte Leiterin Melanie Schröder. Die Bewohner seien aufgrund ihres Alters in einem hohen Grad von Demenz und Bewegungseinschränkungen betroffen. Von der Spende habe man neun bequeme, lagenverstellbare und fahrbare Sessel gekauft, in denen die Senioren ein Schläfchen halten oder mit dem Sessel auch auf die Terrasse gefahren werden könnten. Außerdem habe man den Bewohnern ein "Qwiek.up" gekauft für die Umsetzung einer erlebnisorientierten Pflege. Das "Qwiek.up" ist ein mobiles Gerät, das Bilder an die Decke oder Wand projiziert, unterstützt durch eine auf die Bilder abgestimmte Klangkulisse. "Das Qwiek.up ist eine tolle Anschaffung, welche der ganzen Gemeinschaft guttut", erklärte Schröder.

Die Werkstatt für Behinderte in Augsfeld beschäftigt über 300 Menschen mit einer Behinderung. Davon sind 285 im Arbeitsbereich und zwölf Mitarbeiter in Berufsausbildung. Mit einem Team aus über 70 Personen ermöglicht man den Mitarbeitern die Teilnahme am Arbeitsleben. Dabei nutze man seit 1994 in der Fertigung sogar CNC-Maschinen und bearbeite Teile mit hoher Genauigkeit. Auch in der Schreinerei biete man individuelle Produkte nach Kundenwünschen. Die Spende ist unter anderem für einen Snoezellen-Raum, in dem über Licht-, Klang- und Tonelemente, Aromen und Musik Sinnesempfindungen ausgelöst werden, so dass es den Betroffenen gut geht.

Auch das Team der Lebenshilfe für Behinderte in Schonungen war begeistert. Schulleiter Thomas Kötzel teilte mit, dass das Geld für einen Trommelworkshop für die ganze Schule eingesetzt werde. Einen weiteren Teil der Spende verwende man für den Bau eines Spielhauses.

Das Team der Tagesklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie versicherte, dass die finanzielle Hilfe für Ferienausflüge und Einzelzeiten mit Betreuern Verwendung finde und den Jugendlichen unvergessliche Eindrücke bescherten. Man freue sich, dass man wieder genügend Mittel zur Verfügung habe, um Patienten in einer schweren Zeit solch positive Erlebnisse möglich zu machen.

Der Hospizverein Bamberg begleitet und unterstützt Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit lebensverkürzenden Erkrankungen und auch deren Angehörige. Vorsitzender Konrad Göller bedankte sich und erklärte, dass der Hospizverein auf solche Zuwendungen wie die der "Karl-Wagner-Stiftung" angewiesen sei. Man arbeite an der Verwirklichung des "Kinder- und Jugendhospizes Sternenzelt", das ab 2022 für zwölf Kinder, Jugendliche oder Erwachsene bis 27 Jahre stationäre Plätze bereithalte. Ferner sollen vier Tagesplätze zur Verfügung stehen.

Außerdem wurde noch eine Familie mit 400 Euro monatlicher Unterstützung bedacht, damit sie ihr Kind liebevoll umsorgen können.

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