„Der Hund als Allesfresser kann sowohl vegan als auch vegetarisch ernährt werden“, schreibt die Schweizerische Vereinigung für Kleintiermedizin (SVK) in einem Positionspapier aus dem Jahr 2020. Um den Nährstoffbedarf zu decken, sollte man jedoch diverse Vitamine und Mineralstoffe ergänzen. „Bei selbst zusammengesetzten Rationen ist stets eine professionelle tierärztliche Beratung einzuholen“, rät der Verband.
Die Fachtierärztin Petra Kölle von der Medizinischen Kleintierklinik der LMU München befasst sich schon seit Langem mit Tierernährung. Wenn Hundehalter zu ihr kommen, die ihr Futter umstellen möchten, greift sie auf ein Computerprogramm zurück. Je nach Rasse, Alter und Geschlecht stellt die Software die Nährstoffe zusammen, die der Vierbeiner benötigt. „Die Moden nehmen insgesamt zu“, stellt die Tiermedizinerin fest – vom vegetarischen Trend bis hin zum „Barfen“, also dem Füttern von rohem Fleisch.
Vorsicht bei Welpen und Junghunden
Hunde seien tatsächlich Allesfresser und damit auch potenzielle Vegetarier. Verzichtet man aber auf alle tierischen Bestandteile, sollte man Vitaminmineralmischungen ins Futter rühren. In jedem Fall rät auch sie zu einer tierärztlichen Beratung. „Es gibt dazu einfach noch keine Langzeitstudien“, warnt Kölle.
Welpen und Junghunde sollten in keinem Fall vegetarisch ernährt werden. „Der Bedarf an Mineralstoffen liegt höher als beim ausgewachsenen Hund“, heißt es in dem Positionspapier der SVK. Diesen Bedarf könne man durch vegetarische Ernährung allein nicht decken. Ähnlich sieht es bei Katzen aus: Diese seien reine Fleischfresser und müssten auch entsprechend ernährt werden, betont der Verband.
Pflanzliches Tierfutter im Test
Ergebnis
Die Zeitschrift „Ökotest“ hat zuletzt 2017 Bio-Hundefutter getestet, darunter auch mehrere vegetarische und vegane Sorten. Knapp die Hälfte der getesteten Produkte fiel damals durch.
Mangel
Im Durchschnitt schnitten die fünf vegetarischen und veganen Futter im Test bei der Nährstoffversorgung nicht besser oder schlechter ab als die zehn mit Fleisch, so das Resümee. Sowohl Fleischdosen als auch pflanzliche Rezepturen erhielten mehrfach die Note „mangelhaft“ oder „ungenügend“, weil wichtige Vitamine oder Mineralstoffe fehlten.