Erfurt - Wahrscheinlich gehört es zur neuen Bürgernähe, die man an der Spitze des Thüringer Innenministeriums nun leben will, dass die Grafik, die Georg Maier präsentiert, selbstgemalt ist. Und das auch noch von ihm. Ein paar blaue, rote und grüne Linien, dazu die Abkürzung EW für Einwohner und das Euro-Zeichen als Symbol für Geld: Mehr braucht der Sozialdemokrat - der vor Kurzem überraschend Thüringer Innenminister geworden ist - nicht, um am Dienstag in Erfurt anhand dieses Schaubildes zu erklären, wie er das Landesgeld an die Kommunen in Zukunft verteilen will. Oder, ehrlicherweise: Wie er versucht, diesen Plan anhand dieses Schaubildes und ein paar Banker-Vokabeln zu erklären. Denn so richtig dringt er damit wohl nur bei den wenigsten seiner Zuhörern in der Staatskanzlei durch. Was aber letztlich egal ist, weil das Selbstgemalte eben auch ein Statement und damit politisch ist. Besonders, weil es im scharfen Kontrast zu den fremd erstellten, kalten und sterilen Powerpoint-Präsentationen steht, die sein Amtsvorgänger Holger Poppenhäger - ebenfalls ein Sozialdemokrat - bisweilen benutzt hat.