Erfurt/Altenfeld - Wenn es so zutrifft, wie es die Hebamme schildert, dann ist die Tragik des Doppelmordes an zwei kleinen Kindern in Altenfeld im Juni 2017 noch größer als bislang bekannt. Denn nach dem, was die 53-Jährige am Donnerstag in Erfurt vor dem Landgericht Erfurt ausgesagt hat, gab es bereits sehr konkrete Absprachen, die Kinder von dem Mann zu trennen, der vor Gericht bereits gestanden hat, sie getötet zu haben, bis das Jugendamt des Ilm-Kreises auf den Plan trat. Zwei Tage vor dem Doppelmord, bei dem der Deutsche nach dem bisherigen Stand der Ermittlungen auch auf seinen dritten Sohn mit einem Küchenmesser einstach, hatte die Hebamme nach ihren eigenen Schilderungen bereits jemanden am Telefon, der versprochen hatte, die Kinder in Obhut zu nehmen. An diesem Tag - dem 13. Juni - hatte der Vater seine Ehefrau krankenhausreif geprügelt. Das Jugendamt des Ilm-Kreises hatte sich trotzdem dagegen entschieden, die Kinder aus der Familie zu nehmen. Das hatte erst am Dienstag eine Mitarbeiterin der Behörde vor Gericht - mit widersprüchlichen Aussagen - zu begründen versucht. Das dritte Kind überlebte schwer verletzt.
Erfurt/Altenfeld Mord von Altenfeld: Hebamme hatte Trennung schon organisiert
Sebastian Haak 15.02.2018 - 20:33 Uhr