Erfurt Alle Schüler und Lehrer müssen wieder zur Schule

Eine junge Lehrerin schreibt im Unterricht an eine Schultafel. Foto: Julian Stratenschulte/dpa/illustration

Das neue Schuljahr beginnt: An allen Schulen im Freistaat gilt zunächst die Corona- Warnstufe Grün. Das heißt, das Ministerium sieht dort keine erhöhte Infektionsgefahr. Das hat Folgen für Schüler und Lehrer.

 
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Erfurt - Mit Beginn des neuen Schuljahres am Montag dürfen nicht nur alle Schüler und Lehrer wieder in die Schulen - sie müssen auch. Alle Bildungseinrichtungen in Thüringen würden ins Schuljahr 2020/2021 zunächst in der Stufe Grün des angekündigten Corona-Ampelkonzepts starten, sagte Bildungsminister Helmut Holter (Linke) am Freitag in Erfurt. "Wir gehen in der Phase Grüne davon aus, dass es keinen Grund - für niemanden - gibt, nicht in die Schulen zu gehen." Damit müssten neben allen Schülern auch alle Lehrer wieder in die Schulen kommen; auch dann, wenn sie zu einer Corona-Risikogruppe gehören. Lehrer, die zu einer der Risikogruppen gehören - zum Beispiel entweder aufgrund ihres Alter oder weil sie Vorerkrankungen hätten - sollten trotzdem zeitnah das Gespräch mit der für sie zuständigen Schulleitung suchen, sagte Holter.

Nach Angaben des Bildungsministeriums werden in Thüringen mit Beginn des Schuljahres etwa 247 500 Schülerinnen und Schüler an staatlichen oder freien Schulen lernen - das sind noch einmal mehr Kinder und Jugendliche als im voran gegangenen Schuljahr. Damals waren es etwa 245 200. Etwa 18 800 Jungen und Mädchen werden eingeschult. Ihre Einschulungsfeiern könnten zwar unter Corona-Bedingungen, aber im Wesentlichen wie geplant stattfinden, sagte Holter. Jede Schule habe in den vergangenen Tagen und Wochen individuell festgelegt, wie viele Familienangehörige zu den Feierlichkeiten in die Schulen kommen dürften.

Holter sagte, Lehrer, die wegen der Corona-Krise Angst um ihre Gesundheit im Dienst hätten, könnten auch schon in der Stufe Grün Schutzbekleidung tragen, die vom Freistaat beschafft worden sei. Etwaige ärztliche Atteste, mit denen sie sich von der Arbeit oder bestimmten Tätigkeiten befreien lassen könnten, könne es aber erst ab der Stufe Gelb geben. Nach Angaben des Bildungsministeriums gibt es an den Schulen im Land insgesamt etwa 20 000 Lehrer.

Das Bildungsministerium hatte vor gut einem Monat ein Ampelkonzept vorgelegt, nach dem in der Corona-Krise an den Schulen unterrichtet werden soll. Es sieht eine grüne, gelbe und rote Stufe vor. In der grünen Stufe wird an den Schulen fast wie vor der Beginn der Corona-Pandemie unterrichtet: Vor Ort. Wobei trotzdem Hygieneregeln einzuhalten sind, wie etwa das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung außerhalb des Klassenzimmers. In der Stufe Gelb wird es einen eingeschränkten Betrieb vor Ort geben, bei dem erhöhte Infektionsschutzmaßnahmen greifen. Wie diese genau aussehen, wird von Fall zu Fall in Abstimmung mit den zuständigen Gesundheitsämtern entschieden. In der Stufe Rot - die ausgerufen werden soll, wenn in einer bestimmten Region besonders viele Corona-Fälle auftreten - werden die Schulen in der betroffenen Region geschlossen.

Holter sprach sich dafür aus, den Start aller Schulen in der Stufe Grün am Beginn des neuen Schuljahres nicht zu zerreden. Immerhin sei das die Forderung vieler Eltern und Schüler aus der Vergangenheit gewesen.

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