In den zurückliegenden Erdzeitaltern gab es fünf große Massensterben. Derzeit erlebe der Planet durch menschliches Einwirken seine sechste „Massenauslöschungsperiode“, warnt die US-Wissenschaftsjournalistin und Pulitzer-Preisträgerin Elizabeth Kolbert in ihrem 2014 erschienen Bestseller „The Sixth Extinction“ („Das sechste Sterben – Wie der Mensch Naturgeschichte schreibt“).
Warum riskiert die Menschheit ihren eigenen Kollaps?
Organismen tendierten dazu, erst einmal auszutesten, was die Umwelt so hergibt, erklärt der Biologie-Historiker Thomas Junker von der Universität Tübingen. „Maximale Vermehrung wird angestrebt.“ Dieser biologische Mechanismus sei auch im Menschen präsent – den möglichen Untergang der eigenen Art bedenke er ebenso wenig wie andere Lebewesen.
„Wir sehen solche Probleme nicht, es ist verrückt, wie stark sie ignoriert werden“, sagt Junker. Wir seien darauf programmiert, an unsere individuellen Interessen zu denken und nicht an die Zukunft der Menschheit. „So etwas wie einen Arterhaltungstrieb gibt es nicht.“