Neumann: „Wir müssen endlich die längst überfälligen Änderungen im Energierecht auf den Weg bringen und den Weg für dezentrale Stromnetze freimachen. Die EU-Kommission hat den Weg für ‚Erneuerbare Energie Gemeinschaften‘ geebnet. Hier können Erzeuger und Nutzer Strom regional austauschen, speichern und handeln. Das entlastet nicht nur die Netze, sondern bringt die Energiewende in Bürgerhand. Die Bundesregierung behindert diese Entwicklung bisher. Wollen wir eine echte Energiewende auf den Weg bringen, muss sich das dringend ändern.“
Robert Bednarsky, Landesvorsitzender des BUND Thüringen ergänzte: „Regionale und dezentrale Stromnetze in Bürgerhand sind das Rückgrat der Energiewende. Überdimensionierte Stromtrassen wie Südlink blockieren dagegen umweltfreundliche und kostengünstige Stromversorgung. Wir fordern daher eine grundlegende Änderung der Stromnetzplanung unter dem Gesichtspunkt des Kosten-Nutzen-Verhältnisses. Der Ausbau Erneuerbarer Energien muss in Bürgerhand. Dafür gilt es jetzt, die veralteten Regeln des Strommarktes anzupassen.“
Bereits Anfang Mai hatte Jarass in einem Gutachten für den Zusammenschluss der Bürgerinitiativen festgestellt, dass die Planungen des Netzentwicklungsplanes aus seiner Sicht gegen geltendes EU-Recht verstoßen. So verlange die EU für Neubauprojekte eine Kosten-Nutzen-Analyse. Diese fehle im Netzentwicklungsplan generell. Würde sie aber angelegt, so fiele sie vor allem bei den großen Stromautobahnen wie Südlink oder Südost-Link negativ aus. Daher dürften die Leitungen nicht gebaut werden. Die Bürgerinitiativen prüfen auf Grundlage dieses Gutachtens aktuell, welche rechtlichen Schritte sie einleiten könnten.