Die von einer Expertenkommission vorgeschlagene Gaspreisbremse ist sozial unausgewogen. Zu diesem Ergebnis kommt Sebastian Dullien, Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Hans-Böckler-Stiftung. Nach seinen Berechnungen werden bei Umsetzung der am Montag präsentierten Vorschläge die Haushalte mit besonders hohen Einkommen stärker entlastet als Haushalte mit niedrigen Einkommen. Dullien geht davon aus, dass die obersten zehn Prozent mit den höchsten Einkommen in der Gesellschaft etwa anderthalb Mal so hohe Entlastungen bekommen werden wie die zehn Prozent der Haushalte mit den niedrigsten Einkommen im Land. Der Grund dafür ist einfach: Die Gaspreisbremse deckelt den Preis für 80 Prozent des sonst üblichen Verbrauchs. Da Menschen mit hohen Einkommen tendenziell in größeren Wohnungen oder Häusern leben, dort also mehr Fläche beheizt werden muss, fällt auch ihre Entlastung höher aus. Denn die Berechnungsgrundlage für den staatlichen Zuschuss zu den Heizkosten soll die Abschlagszahlung des September 2022 sein.