Ab 2022 kommt – neben den neuen Elektro-Achsen – auch das Plug-In-Getriebe der vierten Generation. Waren die Komponenten früher noch getrennt, findet die Leistungselektronik dann integriert im identisch großen Gehäuse Platz – dank weniger Hydrauliköl und intelligentem Kühlsystem. Obendrein überträgt das Bauteil statt bisher 90 kW Leistung jetzt 160 und bis zu 450 Nm Drehmoment.
In eher naher als ferner Zukunft wird das Akku-Auto auf 800 Volt und Zwei-Gang zufahren, glauben sie bei ZF, der Plug-In-Hybrid auf 80 bis 100 Kilometer Batterie-Radius. Aktuell bleibt derlei Technik Premium-Modellen vorbehalten, weil sie die Kosten unverhältnismäßig treibt – in der Breite wird es daher zunächst eher 400-Volt-Versionen geben und kleinere Stromspeicher. Doch selbst die reichen noch locker für die allermeisten Strecken, die Durchschnittsbürger jeden Tag zurücklegen. Er muss es sich halt nur selber klarmachen.
Gilt übrigens auch fürs Gewerbe: Sattelzüge mit Batterie sehen sie bei ZF skeptisch. Zu hohe Nutzlasten, zu lange Strecken, zu viele Steigungen. Da werde sich in Zukunft eher der Wasserstoff durchsetzen, glauben die Experten. Beim Verteilerverkehr und ganz besonders bei der "letzten Meile" indes sei der Elektroantrieb schon wieder die deutlich bessere Option – wie auch beim Stadtbus mit seinen definierten Routen und der vergleichsweise geringen Tagesfahrleistung.
So oder so ist der E-Antrieb keineswegs schon am Optimum. Jede Menge Potenzial schlummert in der Energiedichte der Batterie, der Rest entfällt auf Faktoren am Auto wie Leichtbau, Aerodynamik, berührungslose Bremsen oder spezielle Reifen; auf eine intelligente Betriebsstrategie durch Navi-Daten oder Car2X-Informationen – aber eben auch auf modernere Wicklungen in den Motoren, klügere Software, genaueres Temperatur-Management und mehr Möglichkeiten, im rollenden Betrieb den Antrieb zu entkoppeln.
Wenn dann noch Leistungsmodule mit Siliziumcarbid die Ladedauer verkürzen, wäre zum aktuellen Tankstopp fast kein Unterschied mehr, prophezeien sie bei ZF. Man ist fast geneigt, sich von der Euphorie anstecken zu lassen.