Oder etwa doch nicht? Meist zeigt sich schon in der ersten Kurve, dass die flotte Nummer von der Bande aus doch um einiges simpler aussieht. Schon bei überschaubaren sechseinhalb PS im Kreuz geht die gedachte Linie gerne nur allzu bald in gepflegte Querfahrt über. Bei stärkeren Karts noch viel eher. Macht zwar Eindruck, kostet aber Zeit. Denn wer seitlich rutscht, kommt nach vorne eben nicht voran. Und gezählt wird nun mal in Sekunden, nicht nach Haltungsnoten.
Grundsätzlich gilt auch im Kart die eherne Regel, dass länger schnell ist, wer später bremst. Doch an Verzögerung mit links muss man sich erst gewöhnen – und auch daran, dass hektisches Hantieren jede Rundenzeit versaut. Also: Kurve außen anfahren, gefühlvoll nach innen zum Scheitelpunkt ziehen, beschleunigen und nach außen tragen lassen. Anders machen es die Profis auch nicht. Bloß viel schneller.
Die Hatz ist übrigens nicht nur was für schnelle Jungs. Weil sie abseits der Strecke meist mehr auf die Linie achten als Herren, sind Damen beim Kartfahren durchaus im Vorteil. So sauber kann der Strich gar nicht sein, dass man 20 Kilo wettmacht. Und ja: Glaube keiner, dass man da nur ein bisschen am Lenkrad dreht. Nach 20 Runden Vollgas hat der Ungeübte gerne mal Rücken. Und Arme gleich mit. Ist halt Sport.