Ein Grund, warum es so unendlich schwerfällt, nicht nach dem Smartphone zu greifen, ist eine Einstellungssache. Wer sich nämlich nicht mit den Einstellungen seines Gerätes beschäftigt, der wird ständig von dieser und jener App benachrichtigt. Da blinkt es und piept es und ploppt es und vibriert es, weil irgendwer gerade irgendwas gelikt oder geklickt oder geschrieben hat auf Facebook, Instagram, WhatsApp und alle den anderen Kanälen. Darauf nicht zu reagieren – schwierig. Die Benachrichtigungen, die sogenannten Push Notifications, lassen sich aber auch einfach ausschalten beziehungsweise für jeden Dienst individuell einstellen. Auf diese Weise entfallen Dutzende kleine Unterbrechungen täglich.
Tipp 4: Nicht stören
Was im Hotel der Anhänger an der Zimmertür ist, das ist am Smartphone der "Nicht stören"-Modus. Über diese Einstellung lassen sich sowohl am iPhone als auch bei Android-Geräten eingehende Anrufe und Mitteilungen stumm schalten. Der Modus lässt sich spontan aktivieren, etwa vor einem Gespräch, oder auch wiederkehrend für feste Zeiträume, zum Beispiel immer während der Fahrt zur Arbeit. Über die Funktion "Schlafenszeit" lassen sich auf iOS-Geräten auch störungsfreie Nachtzeiten einstellen. Wer Sorge hat, sehr Wichtiges zu verpassen, kann auch einzelne Telefonnummern vom "Nicht stören"-Modus ausnehmen. Ein Anruf der Kita oder des Chefs wird dann trotzdem durchgestellt, alle anderen Anrufe nicht.
Tipp 5: Flugmodus
Wer eigentlich völlig seine Ruhe haben möchte, zugleich aber für den Notfall dennoch das Smartphone dabei haben will, der kann den "Flugmodus" nutzen. Bei der auch "Flugzeugmodus" oder "Offline-Modus" genannten Einstellung werden alle Netzverbindungen des Gerätes gekappt. WLAN, GPS, Buetooth und die Mobilfunkverbindung sind dann aus. Das ist im Flugzeug wegen der empfindlichen Bordelektronik teilweise erforderlich, kann aber auch auf einem Spaziergang oder bei einem Theaterbesuch sehr nützlich sein. Der Flugmodus ist übrigens auch praktisch, um ohne Unterbrechung seinen Terminkalender auf dem Handy zu pflegen oder zuvor heruntergeladene Podcast-Folgen zu hören.
Tipp 6: Tracken
Wissen ist Macht – das gilt auch für den Umgang mit Smartphones. Wer sein Nutzungsverhalten genau kennt, der wird achtsamer und ist unter Umständen eher bereit, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Wie oft zum Smartphone gegriffen wurde und welche Apps und Dienste dabei wie lange genutzt wurden, das können sich iPhone-Besitzer über die Funktion "Bildschirmzeit" anzeigen lassen. Neben den grafisch dargestellten Echtzeitberichten inklusive Wochenvergleich lassen sich auch Limits für die Nutzung bestimmter Dienste oder Apps festlegen. Auch die App "RescueTime" analysiert das Verhalten an mobilen Geräten und teilt mit, wie produktiv (Word-Dokument) oder unproduktiv (Facebook) die Zeit verbracht wurde. Was für einen als Anwender individuell produktive Zeit ist und was nicht, das lässt sich in der Premiumversion einstellen.
Tipp 7: Apps
Smartphone-Abstinenz lässt sich auch spielerisch gestalten. Das ist beispielsweise mit der App "Forest" (Preis: 2,29 Euro) möglich, die den Fokus beim Arbeiten erhöhen soll. Wer es schafft, 25 Minuten nicht an sein Gerät zu gehen, lässt in dieser Zeit einen Baum wachsen. Wem das nicht gelingt, der tötet das digitale Bäumchen. Nach einigen Tagen und Wochen ist entweder ein hübscher Mischwald emporgeschossen oder die App zeigt eine traurige Landschaft aus Baumstümpfen. Nach demselben Prinzip funktioniert die App "DonutDog" (Preis: 2,29 Euro). Wer 10 Minuten lang das Smartphone liegen lässt, darf mit einem digitalen Donut einen digitalen Hund füttern. Oder der Arme verhungert.