Wie ist Peter Reg zum Krippenbau gekommen? „Inspiriert wurde ich durch den Krippenweg in Bamberg“, erzählt der heute 75-Jährige. In der Domstadt werden seit Jahren im Advent mehr als 30 unterschiedliche Krippen in öffentlichen Gebäuden aufgestellt. „Wenn man die alle sehen will, ist man einen ganzen Tag unterwegs“, schwärmt der Krippenbauer aus Eicha. Erst bewunderte er nur das Ausgestellte. Bald wuchs aber der Wunsch in Reg, den Krippenbau selbst einmal zu probieren.
„Bevor ich im Hobbykeller verschwunden bin, habe ich erst mal an einem VHS-Kurs teilgenommen“, erzählt Reg. Ausgestattet mit allerlei guten Tipps, Fachbüchern und einer großen Portion handwerklichem Geschick – Reg ist gelernter Schreiner – wagte sich der Eichaer an die ersten eigenen Konstruktionen. Fantasiekrippen seien das gewesen. Mal mit alpenländischem Touch, mal orientalisch oder ganz aus altem Wurzelmaterial gefertigt. Solche Modelle entstanden in Regs Werkstatt hauptsächlich in 1980er- und 1990er-Jahren.
Nach der Jahrtausendwende wagte sich Peter Reg dann an sein Meisterstück: den Nachbau der Alten Schäferei. Dominierendes Element des Ensembles ist die Giebelseite des einstigen Schafstalls. Heute befindet sich dort der Eingang zum Museum. Im Modell bietet der Torbogen der heiligen Familie Schutz, die von den Königen aus dem Morgenland umringt wird. Draußen warten Mägde und Knechte, um das Jesuskind zu sehen. Etwas abseits treibt ein Schäfer seine Tiere zur Krippe. Liebevolles Detail dieser Szene ist ein Schäferwagen, der ebenfalls dem Vorbild aus Ahorn nachempfunden ist. Eingerahmt wird die Szenerie vom Backhaus der Schäferei und einem kleinen Stall.
Alle Gebäude hat Peter Reg aus Sperrholz gefertigt, verziert und farblich an die Originale angepasst. Dabei sei viel Improvisationstalent nötig gewesen, erzählt er. Um beispielsweise die historischen Rinnenziegel zu imitieren, klebte der Modellbauer mehr als 1000 Schaschlikspieße auf feine Wellpappe auf, lackierte diese, schnitt sie in Streifen und klebte sie wieder überlappend zusammen. Mehr als 250 Arbeitsstunden hat der Pensionär in das Modell gesteckt. Zugekauft wurden allein die Figuren. Der Rest ist Eigenbau oder wurde in der Natur gesammelt. Peter Regs ungewöhnliches Modell war bereits mehrfach im Landratsamt ausgestellt. Gern hätte er es gesehen, wenn die Krippe in diesem Jahr einen Platz im Ahorner Bürgerhaus gefunden hätte. Dafür erhielt er allerdings keine Genehmigung. So gestaltete er kurzerhand wieder seine Garage zum Showroom um. Krippenbau ist übrigens nicht das einzige Hobby des Eichaers. Er gestaltet auch Tiffanyglas-Arbeiten. Eine Auswahl ist ebenfalls in der Garage zu sehen.