Ehrenamtliche geehrt „Respekt allen gegenüber“

Liane Reißmüller
Der Kreisfußballausschuss Westthüringen überreichte unter anderem fünf Ehrennadeln des TFV an Ehrenamtler des SV Venus Weilar. Foto: /Heiko Matz

100 Jahre Venus Weilar

 
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Weilar - Im Vorjahr wollte der SV Venus Weilar seinen 100-jährigen Geburtstag feiern. Die Covid-19-Pandemie verhinderte, dass der Sportverein, wie einige andere Sportvereine der Region, sein Jubiläum gebührend feiern konnte. Um seine geplanten Ehrungen für seine engagiertesten Sportfreunde nicht verjähren zu lassen, entschieden sich die Verantwortlichen, die Ehrungen im Rahmen eines Fußball-Freundschaftsspiels durchzuführen.

Der Kreissportbund Bad Salzungen, vertreten durch den 2. Vorsitzenden, Gerd Darr, überbrachte genauso wie der Kreisfußballausschuss Westthüringen, in Person des 2. Vorsitzenden Ortwin Schmeling und des Ehrenamtsbeauftragten Peter Poltermann nicht, nur Glückwünsche, sondern hatten sie einige Auszeichnungen im Gepäck.

Die Ehrennadel des Thüringer Fußball-Verbandes in Bronze erhielten Jens Börner sowie Günther Werner Most. Silber gab es für Uwe Voigt und Andreas Kött.

Markus Möller, der viele Jahre als Vereinschef fungierte, erhielt die Ehrennadel des Thüringer Fußball-Verbandes in Gold. „Da ich leider kein sehr begnadeter Fußballer war, ich aber den Fußballsport mag, dachte ich mir, ich übernehme eine Aufgabe im Verein“, scherzt der heute 45-Jährige. Also übernahm er mit nur 20 Jahren den Vorsitz der Abteilung Fußball in Weilar. Nur zwei Jahre später erkannten die Weilarer das Geschick von Markus Möller, einen Sportverein zu führen, und wählten ihn zum Vorsitzenden des Vereins. Gut 25 Jahre füllte er das Amt mit großem Engagement aus. „Zuletzt vermochte ich meinen Job und das Ehrenamt nicht mehr so 100-prozentig in Einklang zu bringen, wie es nötige wäre, um es ordentlich auszuüben“, erklärt Markus Möller, der bei einem Versandhandelsunternehmen Gruppenleiter ist und in drei Schichten arbeitet.

Das Schönste für ihn bei seiner Arbeit im Verein sei zu sehen, wie sich der SV Venus weiterentwickelt habe. „Unser Verein ist attraktiv und wird von den Weilarern gern und gut angenommen“, freut sich Markus Möller, der zwar kein Ehrenamt mehr innehat, dem Verein aber natürlich noch immer hilfreich zur Seite steht, den Kontakt nie abbrechen ließ. „So ein Verein muss wie ein normales Geschäft geführt werden. Das ist mit viel Aufwand verbunden. Unser größtes Kapital sind unsere Fußballer, weil sie zugleich unser Aushängeschild sind. Und wie im normalen Geschäftsleben gilt auch im Verein: Hat man gute Mitarbeiter, läuft das Geschäft und der Verein gut“, weiß das vielseitig sportinteressierte Venus-Mitglied. Zu seinen sportlich größten Erfolgen, die der Verein unter seinem Vorsitz erlebte, zählt freilich der Aufstieg der ersten Männermannschaft in die Kreisoberliga. „Da haben wir gleich am ersten Spieltag zu Hause gegen Wacker Bad Salzungen gewonnen“, erinnert sich Möller augenzwinkernd. Ihn freut es zu sehen, dass der Verein weiterhin von vielen fleißigen Ehrenamtlern getragen wird. „Wenn dem nicht so wäre, hätten wir, die Vorgänger der jetzigen Engagierten, ja auch alles falsch gemacht. Es ist immer gut zu sehen, dass sich Menschen aus dem Ort für ihren Verein einbringen. Gerade in solch kleinen Gemeinden ist ein gesunder Sportverein für das gesellschaftliche Miteinander wichtig“, weiß Markus Möller. Er wünscht dem Verein natürlich weiterhin alles Gute, damit die nächste Generation den 200. Geburtstag feiern kann.

Und der faire Sportsmann hegt noch einen Wunsch: „Es wäre schön, wenn auf dem Fußballplatz den Aktiven aller Mannschaften der nötige Respekt entgegengebracht würde. Es sind alles nur Hobbysportler und wir sollten froh sein, dass sie jedes Wochenende für unseren Verein da sind. Genauso viel Respekt gebührt den Schiedsrichtern. Auch sie betreiben das auf unseren Sportplätzen nur als Hobby, sind keine Profis und dürfen auch einmal Fehler machen. Welchem Spieler unterläuft kein Fehler und wie viele Zuschauer haben selbst schon einmal als Schiedsrichter fungiert? Ohne sie hätten wir keinen Wettspielbetrieb, sie haben sich unsere Achtung verdient.“

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