Manfred May, der 1948 in Magdeburg geboren wurde und seit 1978 als freischaffender Künstler arbeitet, hat mit zahlreichen Ausstellungen, Schülerprojekten und Publikationen dafür gesorgt, dass persönliche Schicksale nicht in Vergessenheit geraten. Durch seine Beharrlichkeit wurde das Thema der DDR-Heimerziehung aktuell und präsent gehalten und die Gesellschaft für das Geschehene sensibilisiert. Manfred May hatte 2018 zur Premiere der „edition H“ eingeladen, die mit seinem 70. Geburtstag zusammenfiel. Der Künstler und Bürgerrechtler hat in den ersten Bänden Erniedrigung und Freudlosigkeit dokumentiert, die sich über die Kinder und Jugendlichen sowie über deren nahe Angehörige ausbreiteten, die zu tiefsten DDR-Zeiten in Heime und Jugendwerkhöfe gesteckt wurden. Manfred May legt Zeitzeugnisse und Einblicke in das Leben von Menschen vor, die deutlich machen, was geschieht, wenn die Würde eines Menschen, ganz besonders die eines Kindes, verletzt wird. Damit grenzt er sich klar ab von boomender Erinnerungsliteratur samt Betroffenheitskitsch.