Alle reden von Verkehrswende und Elektromobilität. Das 49-Euro-Deutschlandticket macht im ländlichen Raum nur für sehr wenige Menschen wirklich Sinn, bei den Autos mit reinem E-Antrieb verhält es ähnlich. Kleine und vor allem für Otto Normalverbraucher bezahlbare „Stromer“ sind nach wie vor Mangelware, die staatliche Kaufprämie ist zudem schon jetzt deutlich abgeschmolzen. Weitere Reduzierungen sind in Sicht. Hinzu kommt, dass zwar die Ladeinfrastruktur in Meiningen und dem Landkreis deutlich ausgebaut wurde, Schnellladesäulen mit weit über 50 kW sind aber Mangelware. Und trotz Spritpreisen auf hohem Niveau ist öffentliches Laden – vor allem an Autobahnen – alles andere als ein Schnäppchen. Richtig lohnend ist ein E-Auto nur für Menschen, die ein Häuschen mit Sonnenkraftwerk ihr Eigen nennen und den Strom-Überschuss in den Akku eines E-Autos leiten können. Hingegen haben Mieter in Mehrfamilienhäusern kaum eine Chance, ihr Fahrzeug am Abend sicher auf einem eigenen Parkplatz günstig zu laden. Nervig für Nutzer ist zudem, dass es in Deutschland (und Europa) bislang unzählig viele Bezahlsysteme mit unterschiedlichsten Karten gibt. Ebenso sind die Informationen in den speziellen Navigationsgeräten über die Nutzbarkeit einer E-Ladesäule in Echtzeit nicht immer zuverlässig.