Nicht nur Journalisten betroffen
Der Druck der Behörden richtete sich allerdings auch gegen die Quellen von Journalisten. 82 Prozent der befragten Korrespondenten gaben an, dass Interviewpartner das Gespräch abgesagt hätten - unter Verweis darauf, dass sie nicht mit ausländischen Medien reden dürften oder dafür eine Genehmigung einholen müssten.
Manche Journalisten schaffen es gar nicht erst nach China: Medien, vor allem aus den USA, hatten laut der Umfrage weiter Probleme, überhaupt Visa für ihre Reporter zu erhalten. Zudem gaben mit 99 Prozent fast alle an, dass die Bedingungen in China kaum oder nie internationalen Standards für Berichterstattung entsprächen.
Die von der Kommunistischen Partei regierte Volksrepublik, die neben Indien mit 1,4 Milliarden Einwohnern eines der beiden bevölkerungsreichsten Länder und die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist, gilt seit vielen Jahren als schwieriges Berichtsgebiet. Die Organisation Reporter ohne Grenzen führte China 2023 auf der Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 179 von 180. Schlimmer war die Lage demnach nur in Nordkorea. Der FCCC hat nach eigenen Angaben 157 Mitglieder aus Asien, Europa, Latein- und Nordamerika.