DRK-Bergwacht Gehlberg Ein Quad für alle Fälle

Anica Trommer
Aus den Händen von Suhls Bürgermeister Jan Turczynski (links) nimmt der Gehlberger Bergwachtchef Marc Hirschmann die Fahrzeugpapiere für das nagelneue Quad entgegen. Foto: /Karl-Heinz Frank

Über ein 70 000 Euro teures Geschenk vom Land, das am Donnerstag per Anhänger nach Gehlberg transportiert wurde, freuen sich die Ehrenamtler der DRK-Bergwacht.

 
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Wenn das Weihnachtsgeschenk nicht mehr getragen werden kann, sondern auf dem Anhänger herangekarrt werden muss, dann hat sich jemand ordentlich ins Zeug gelegt, um für leuchtende Augen zu sorgen. Diesmal war’s der Freistaat Thüringen. Gut 70 000 Euro hat er in den Katastrophenschutz investiert und damit diesmal den Kameraden der Gehlberger DRK-Bergwacht kurz vor Heiligabend eine Freude bereitet. Sie durften am Donnerstag ein All-Terrain-Vehicle, also ein Quad, das von Rädern auf Schneeketten umgerüstet kann, in ihren Fuhrpark aufnehmen.

Zu Fuß, mit dem Motorschlitten oder mit ihrem Einsatzfahrzeug waren die acht Ehrenamtler bisher unterwegs, um verunglückte Skifahrer oder verirrte Wanderer aus unwegsamem Gelände zu retten. Acht Mal sind sie in diesem Jahr bereits ausgerückt. „Wir haben viele Hütten in der Umgebung, die bewirtschaftet oder vermietet werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich vor allem in der Weihnachts- und Urlaubszeit die Einsätze häufen“, sagt Bergwachtchef Marc Hirschmann. Er ist sicher, dass die erste Fahrt mit dem neuen Hightech-Quad nicht lange auf sich warten lässt. Es ist bereits auf Schneeketten umgerüstet. „Hier im Ort ist der Schnee getaut, aber ein paar Meter weiter oben im Wald sieht das schon ganz anders aus“, betont er. An Bord ist auch ein nagelneuer Defibrillator. Herzattacken mitten im Wald sind ebenfalls ein Fall für die Bergretter, genauso wie Arm- und Beinbrüche. Das Fahrzeug soll außerdem genutzt werden, um im Fall von größeren Einsätzen das Gelände zu erkunden und nachfolgenden Hilfskräften den Weg zu weisen.

Es ist nicht das erste Quad, das am Rennsteig stationiert ist. Ein weiteres steht in Oberhof. Damit sind die beiden Bergrettungszüge bestens ausgestattet.

Das teure Weihnachtsgeschenk hat am Donnerstag gleich seinen neuen Stellplatz bezogen. In zwei Garagen an der Buswendeschleife wird die Bergwacht künftig ihr Equipment unterbringen. „Bisher war es eher dezentral verteilt und es hat einige Zeit in Anspruch genommen, ehe die Bergwacht ausrücke konnte“, sagt Jürgen Arfmann, Vorstandsvorsitzender des Suhler DRK-Kreisverbandes. Mit Anmietung der neuen Flächen werde sich das verbessern. Außerdem ist darin Platz für einen neuen Kommandowagen, der der Bergwacht im Januar übergeben werden soll. Und auch das Winterdienstfahrzeug des Ortsteils wird dort abgestellt.

Wird ein Hilferuf abgesetzt, informiert die Leitstelle die Gehlberger Wacht. Auch die Kameraden der Feuerwehr werden als Unterstützung alarmiert, sagt Marc Hirschmann. Gut 15 bis 20 Minuten brauchen Bergretter, ehe sie zu einer Hilfsaktion ausrücken können. „Wir haben keine vorgegebenen Ausrückzeiten wie die Feuerwehr“, betont Marc Hirschmann. Doch die Arbeitszeiten sind ähnlich. Rund um die Uhr, an Weihnachten und auch in der Silvesternacht haben die Bergwachtler aus dem Ortsteil ein offenes Ohr und den Blick aufs Handy gerichtet. „Ohne euch Ehrenamtlicher geht es nicht“, dankt Bürgermeister Jan Turczynski für diese Bereitschaft.

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