Ein besonderer Coup gelang aber auch Johannes Fischbach aus Rehau (Landkreis Hof), der als Gesamtvierter Meisterschaftssilber erkämpfte. Als Jahrgang 1988 ist der Sieger der Absoluten Abfahrt von 2012 einer der ältesten Elite-Fahrer überhaupt. Lange stand gar nicht fest, ob er hier überhaupt würde starten können, denn er hatte sich Corona eingefangen. „Erst am Donnerstag war ich erstmals wieder negativ und hatte mich deshalb entschlossen, hier mitzumachen. Aber die ersten zwei Tage danach waren die Hölle: Ich habe kaum richtig Luft gekriegt. Deshalb war das jetzt hier auch das Maximale“, erklärte er im Ziel. „Wenn man gegen ,Harti’ nicht volle hundert Prozent geben kann, dann geht es nicht bis ganz vorn.“
Bester Thüringer wurde Lucas Rham aus Goßwitz bei Unterwellenborn auf Rang elf (2:02,20). Petrick Kardenar aus Langewiesen kam mit 2:03,53 auf Gesamtplatz 18. „Es waren viele kleine Fehler, die sich summiert haben“, kommentierte er seine Fahrt. „Aber im großen und Ganzen bin ich zufrieden.“
Geradezu erdrutschmäßig fiel bei den Frauen der Sieg der Saalfelderin Nina Hoffmann aus – was von einer Weltcup-Zweiten, ebenfalls in Andorra vor einer Woche, auch erwartet werden durfte.
Einheimische Akzente wurden vor allem in der Open Men-Klasse (Hobbyfahrer) gesetzt. Hier gewann mit Mark Balbierer ein Ilmenauer – eigentlich ein Lizenzfahrer, der aber für 2022 keine Lizenz gelöst hatte. An seine 2:06,83 Minuten kam keiner im Mammutfeld der 92 Fahrer heran – auch nicht „Dauerbrenner“ Daniel Schamul, ebenfalls aus Ilmenau, diesmal mit 2:10,18 Dritter.
Der herzlichsten Beifall aber brandete auf, als Frank Hedwig im Ziel war und sich mit großem Vorsprung den Titel der Pro Masters 2 sicherte. Für „Hede“, ein Ilmenauer Downhill-Urgestein schlechthin, war es der erste Meistertitel überhaupt. Und es gab wohl keinen unter den vielen Downhill-Freunden und Zuschauern im Gabelbachtal, der ihm diesen Erfolg nicht gegönnt hätte!
Wegen der Trockenheit – daran änderte auch ein Regenschauer am Samstagmorgen über dem Lindenberg nur wenig – war die Strecke extrem staubig und mit vielen gelockerten Steinen versehen und damit sehr schwer zu fahren. Es gab auch einige Stürze, die den Einsatz der Rettungssanitäter erforderten. Auch musste der ILRC mehrere Auflagen zum Brandschutz erfüllen.