Downhill am Rande Neu-Einträge im Gästebuch

Auf Bike-Holiday durch Mitteleuropa: Sòl Snorradottir aus Island. Foto: Gerhard König

Die Internationalität des Ilmenauer Downhills wächst weiter. Diesmal sind sogar Fahrerinnen und Fahrer aus Island und Argentinien mit dabei.

 
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Fahrerinnen und Fahrer aus 16 Nationen standen in der Startliste des Ilmenauer Jubiläums-Downhills. Manche, etwa die Belgier oder auch die Vertreter vom australischen Kontinent, sind eigentlich schon Stammgäste. Andere machen neugierig ...

„Es ist viel, viel schwieriger als bei uns zu Hause. Aber es macht auch viel mehr Spaß!“ Zu Hause, das ist für die 16-jährige Sól Snorradottir Mos in Island. Dort, im hohen Norden, gibt es viele Geysire und fast ebenso viele gute Handballer, aber kaum Downhill-Fahrer. Weshalb Sòl und ihre Eltern plus ihr Freund Alfonso Cordoba Cervera – ein Mexikaner mit isländischen Vorfahren – sich für diesen Sommer nach West- und Mitteleuropa aufgemacht haben, um ihrer Lust am Downhill zu frönen: „Bike Holiday“ ist angesagt! Sie waren schon in Leogang und Innsbruck und haben drei Wochen in den französischen Alpen verbracht. Der kleine Bruder ist dann in Ilmenau auch noch mit dazu gestoßen. Es ist das letzte Wochenende – am Dienstag geht es wieder nach Hause, und so passt das Rennen hier am Lindenberg noch ganz gut in den Zeitplan.

Aber hier wird Sòl Snorradottir dann doch noch mal einiges abverlangt. „Ich bin noch nie ein Rennen bei einem Gewitter gefahren“, berichtet sie am Samstag im Ziel des Seeding Runs, der vor ihrem Start wegen einer amtlichen Sturmwarnung unterbrochen worden war. Es wurde dann aber nur ein leichtes Gewitter, und das letzte Donnergrollen hatte die Isländerin auf ihrem Weg talwärts begleitet. „Bei uns in Island sind die Downhill-Tracks viel kürzer und auch leichter. Und wir können dort auch nicht so ohne Weiteres darauf trainieren.“ Da dürfte sich die Erfahrung „Ilmenau“ fest ins isländische Downhill-Erleben eingeprägt haben.

Deutlich professioneller geht es bei Ignacio Jose Fabian (Jahrgang 2003) und Santiago de Santiago (Jg. 1986) zu. Die beiden sind in diesem Sommer aus Argentinien nach Europa gereist, um diverse Downhill-Serien wie eben auch diesen iXS-Cup mitzufahren. Ignacio, dessen Vater Boss eines Bergbau-Unternehmens für Baustoffe ist, hat große Downhill-Pläne: „Es war ein Traum, hierher zu kommen; ich lebe nur für das Bike.“ Sein älterer Kollege ist ihm dabei ein sportliches Vorbild; im Internet kann man lesen, dass er im April dieses Jahres Vizeweltmeister seiner Alterklasse Pro Masters geworden ist. Er machte dann auch in Ilmenau den alteingesessenen Lokalmatadoren dieser Kategorie tüchtig Konkurrenz. Für den dreimonatigen Trip durch Europa haben sie hier sogar eigens einen Van gekauft. Ignacio schätzt, dass es in Argentinien etwa 300 Downhiller gibt, die sich auf viel längeren Tracks bewegen („Der längste ist etwa viereinhalb Minuten lang“), die auch weitaus naturbelassener seien. Insofern ist Ilmenau für ihn eine neue Erfahrung, für die er das englische Adjektiv „amazing“ (großartig) verwendet. Aber er schränkt auch ein: „400 Fahrer, das sind eigentlich zu viele ...“

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