Dorfkümmerer Gutes Miteinander: Kümmerer spricht im Radio

Kristin Albert
Christoph Bauer ist Gemeindekümmerer in Eisfeld und am Samstag im Radio zu hören. Foto: Kristin Albert

Christoph Bauer hat als Gemeindekümmerer alle Hände voll zu tun. Was seine Arbeit ausmacht, ist am Samstag in einem Radiobeitrag zu hören.

 
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„Wir gesucht – Was hält uns zusammen?“: Um dieser Frage nachzugehen ist die Autorin Judith Berger anlässlich der ARD-Themenwoche für den MDR durch ganz Thüringen gereist. Auf ihrer Suche hat sie zahlreiche Beispiele für ein positives Miteinander gefunden. Ein Vertreter davon: Christoph Bauer.

Der 42-Jährige ist von einem Dorfkümmerer in Waffenrod-Hinterrod zu einem Gemeindekümmerer geworden. In dieser Position ist Christoph Bauer Problemlöser, sozialer Pionier und Netzwerker. Zuständig für die Kernstadt Eisfeld und alle zwölf Ortsteile, hält er zusammen, was zusammengehört. Und das ehrenamtlich neben dem Beruf und dem weiteren Ehrenamt als Ortsteilbürgermeister.

Doch wie lässt sich das überhaupt organisieren? Autorin Judith Berger hat in ihrem Feature die Antwort: Christoph Bauer hat sich ein perfektes Netzwerk aufgebaut, das aus den zwölf Ortsteilbürgermeistern und dem Gemeindekümmerer besteht. Dank seiner Koordination und des ehrenamtlichen Engagements aller Einwohner werden so in den Ortschaften jährlich bis zu 30 Projekte umgesetzt.

Was wünschen sich die Menschen?

Was sich die Menschen wünschen und welche Projekte umgesetzt werden sollen, das findet man in Eisfeld auch in der sogenannten Ideenwerkstatt heraus. Durchgeführt in allen Ortsteilen, sind so Vorhaben und Visionen entstanden, die nach und nach umgesetzt werden. So gibt es beispielsweise erfolgreich durchgeführte Gemeinschaftsprojekte wie die Eisfelder Sommerkonzerte, neue Beschilderungen für mehr Verkehrssicherheit oder die Anbringung von Hundetoiletten. In diesem Jahr steht kostenfreies Internet in den Gemeindehäusern und in Hotspots der Stadt auf dem Plan.

Neben vielen Projekten in Waffenrod-Hinterrod ist auch in den anderen Ortschaften und in der Stadt selbst schon einiges passiert. In Bockstadt wurde das Backhaus saniert und eine neue Sitzgruppe angeschafft. In Harras wurde ein Trampolin auf dem Spielplatz installiert und das Brunnenprojekt von Ortsbürgermeister René Müller unterstützt. Auch in Stelzen wurde der Brunnen neugestaltet und in Friedrichshöhe sowie in Heid neu gepflanzt, um nur einige Beispiele zu nennen.

Doch wenn es nach Christoph Bauer geht, ist das alles erst der Anfang. Denn die nächsten Projekte warten bereits auf ihre Umsetzung: Herbartswind wünscht sich eine Wanderhütte, Hirschendorf arbeitet an einem mobilen Ausschankwagen sowie an einem Spielplatz, in Sachsenbrunn steht die Beleuchtung der Tanzlinde auf dem Plan und auch in Eisfeld sind viele kleine Aktionen – beispielsweise im Rosengarten und im Skatepark – in Arbeit. Das nächste Highlight steht bereits in den Startlöchern: In allen Kindergärten der Stadt wird 2023 ein kostenfreier Kinderyoga-Kurs angeboten.

Zum Realisieren der zahlreichen Vorhaben verfügt der Gemeindekümmerer über ein jährliches Budget von 30 000 Euro. Als Landesprogramm kommen 15 000 Euro vom Landkreis Hildburghausen als Förderung und weitere 15 000 Euro stellt die Stadt Eisfeld als Eigenanteil für das überzeugende Konzept bereit. Geld, dass Christoph Bauer fair an alle Ortsteile in Abstimmung mit der Stadt und den Ortsteilbürgermeistern verteilt. Denn dem 42-Jährigen ist besonders wichtig, dass so viele ehrenamtliche Ideen und Projekte wie möglich unterstützt werden. Sein Geheimrezept dabei: regionale Akteure ortsübergreifend zu vernetzen und gemeinsames Denken und Handeln zu fördern.

Am Ende ihres Radiobeitrages möchte Judith Berger wissen: Was treibt Christoph Bauer an? Was motiviert ihn zu solch einem ehrenamtlichen Engagement? „Wir waren erstaunt, wie viel wir gemeinsam auf die Beine stellen konnten. Wie viel wir umgesetzt haben und was auch für ein Feedback von den Leuten zurückgekommen ist“, erläutert der Gemeindekümmerer. „Zu sehen, dass sich die Mühe am Ende lohnt und Ideen verwirklicht werden, ist mir Motivation genug.“

Der Radiobeitrag mit Gemeindekümmerer Christoph Bauer ist am Samstag, 12. November, um 9 Uhr bei MDR Kultur – Das Radio zu hören. Alternativ ist das Feature in der ARD Audiothek zu hören.

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