In der Untergruppe von Ländern mit hohen Einkommen – wie etwa Deutschland oder die USA – standen Alzheimer und bestimmte andere Demenzerkrankungen sogar an zweiter Stelle der Todesursachen. In der WHO-Europaregion stieg die Zahl von 158 000 Toten im Jahr 2000 auf 497 000 im vergangenen Jahr. Der Anstieg sei nicht allein dadurch zu erklären, dass die Menschen älter würden, sagt die Direktorin der WHO-Abteilung für nicht übertragbare Krankheiten, Bente Mikkelsen.
Neun Millionen Herztote
Herzkrankheiten blieben wie seit rund 20 Jahren die häufigste Todesursache. Daran starben 2019 fast neun Millionen Menschen weltweit, gut zwei Millionen mehr als im Jahr 2000. Insgesamt machten Herzkrankheiten 16 Prozent der weltweiten Todesfälle aus. In der Europa-Region ist die Zahl der Todesfälle aufgrund von Herzerkrankungen in den zwei Jahrzehnten um 15 Prozent auf 2,16 Millionen gesunken.
Häufigste Todesursache waren nach den Herzkrankheiten Schlaganfälle (elf Prozent), chronische obstruktive Lungenkrankheiten (sechs Prozent), Infektionen der tiefen Atemwege, Komplikationen bei Neugeborenen, Luftröhren-, Bronchial- und Lungentumore, Alzheimer und bestimmte andere Demenzerkrankungen, Durchfall, Diabetes und Nierenleiden. Auf diese zehn häufigsten Todesursachen entfielen 55 Prozent der insgesamt 55,4 Millionen Todesfälle weltweit.
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Aids fällt auf 19. Platz zurück
Der größte Fortschritt wurde den WHO-Daten zufolge bei Neugeborenen erzielt: 2000 starben noch 3,2 Millionen Neugeborene, 2019 waren es etwa zwei Millionen. Auch an Durchfallerkrankungen starben weniger Menschen: Statt 2,6 Millionen 2000 waren es 2019 nur noch 1,5 Millionen.
Während vor 20 Jahren noch sechs der häufigsten Todesursachen übertragbare Krankheiten waren, standen im vergangenen Jahr nur noch drei auf der Liste – wobei die WHO neben Infektionen der tiefen Atemwege und Durchfall auch Komplikationen bei Neugeborenen dazuzählt.
Eine Infektion mit dem HI-Virus und das daraus resultierende Immunschwächesyndrom Aids war im Jahr 2000 noch die achthäufigste Todesursache. Im vergangenen Jahr fiel HIV/Aids auf den 19. Platz zurück. Tuberkulose fiel vom siebten auf den 13. Platz.