„Konzerte sollen etwas Besonderes bleiben“ – diese Meinung vertreten auch die Kollegen der Freizeitabteilung in der JVA Untermaßfeld. Deshalb soll diese sogenannte Freizeitmaßnahme für Gefangene auch ein Höhepunkt in diesem Jahr werden. Wie es sich anfühlt, vor Inhaftierten Musik zu machen, weiß Diana Ezerex. Seit mehr als fünf Jahren gibt sie in Gefängnissen ihre Musik zum Besten. Dafür erhielt sie bereits den Jugenddiakonie- und den Heinz-Kappes-Preis. In ihrem Debütalbum beispielsweise vor einigen Jahren verarbeitete die heute 28-Jährige die Geschichten, die ihr bei ihren „prison concerts“ begegnen. Die Songs erlaubten dem Hörer, die Menschen hinter ihren Verbrechen kennenzulernen. „Ich will mit dem Album keine Taten entschuldigen, aber mir ist es wichtig zu zeigen, dass jeder Einzelne dort eine Geschichte hat.“ Kein Mensch werde als Straftäter geboren, sagt Diana: „Wenn man niemanden hatte, der einem Werte vorlebt, woher soll man es dann besser wissen?“ Kindheitstraumata der Gefangenen seien oft die Grundlage für ihre Straftaten.