Diana Ezerex in JVA Knast-Konzert mit Tiefgang

Sängerin Diana Ezerex. Foto: /Agentur

Die Konzerttour von Diana Ezerex führt am kommenden Freitag in die Justizvollzugsanstalt Untermaßfeld.

 
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Diana Ezerex ist Sängerin und Songschreiberin. Aber anders als andere tritt sie mit ihrer Musik in Gefängnissen auf. In der JVA Untermaßfeld möchte sie am 5. Mai die Herzen der Inhaftierten berühren – durch ihre ganz persönlichen Texte, aber sie auch zum Nachdenken bringen. Nur mit Gitarre und Mikrofon will die Karlsruherin am Nachmittag ihr ungewöhnliches Publikum begeistern.

In ihrer Kindheit nahm Diana Ezerex, die deutsch-nigerianischen Wurzeln hat, Unterricht in Blockflöte und Saxophon und erlernte zusätzlich Klavier und Gitarre. Sie besuchte das Pestalozzi-Gymnasium Biberach. Ihren ersten Song schrieb sie mit neun Jahren. Nach dem Abitur absolvierte sie ein freiwilliges soziales Jahr bei einem offenen Jugendclub in Magdeburg. Dabei hat sie Menschen kennengelernt, die schon „gesessen“ haben. Anschließend studierte sie Bildungswissenschaft an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, der Bangor University, Wales, und in Sao Paulo, Brasilien. Danach machte sie ihren Master in Kulturvermittlung an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe und engagiert sich dort im Hochschulrat.

„Konzerte sollen etwas Besonderes bleiben“ – diese Meinung vertreten auch die Kollegen der Freizeitabteilung in der JVA Untermaßfeld. Deshalb soll diese sogenannte Freizeitmaßnahme für Gefangene auch ein Höhepunkt in diesem Jahr werden. Wie es sich anfühlt, vor Inhaftierten Musik zu machen, weiß Diana Ezerex. Seit mehr als fünf Jahren gibt sie in Gefängnissen ihre Musik zum Besten. Dafür erhielt sie bereits den Jugenddiakonie- und den Heinz-Kappes-Preis. In ihrem Debütalbum beispielsweise vor einigen Jahren verarbeitete die heute 28-Jährige die Geschichten, die ihr bei ihren „prison concerts“ begegnen. Die Songs erlaubten dem Hörer, die Menschen hinter ihren Verbrechen kennenzulernen. „Ich will mit dem Album keine Taten entschuldigen, aber mir ist es wichtig zu zeigen, dass jeder Einzelne dort eine Geschichte hat.“ Kein Mensch werde als Straftäter geboren, sagt Diana: „Wenn man niemanden hatte, der einem Werte vorlebt, woher soll man es dann besser wissen?“ Kindheitstraumata der Gefangenen seien oft die Grundlage für ihre Straftaten.

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