Deutsche Waldtier Stiftung Den Wald neu entdecken

Vertreter der Patenkindergärten, welche die Deutsche Wildtier Stiftung betreut, beobachteten Jens Nattermann beim Holzrücken. Foto: privat

Der Waldkindergarten in Breitenbach hat einen fürsorglichen Paten: Die Deutsche Wildtier Stiftung. Vergangene Woche hatte diese zu einem bundesweiten Treffen nach Schmalkalden eingeladen.

 
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Vor sieben Jahren startete die Deutsche Wildtier Stiftung im Rahmen ihrer Naturbildung das Projekt ‚Patenkindergarten‘. Gesucht waren pro Bundesland ein Natur- oder Waldkindergarten. „Wir bewarben uns und sind seitdem für den Freistaat Thüringen mit dabei“, sagt Wibke Bauer, Leiterin des kommunalen Waldkindergartens in Breitenbach.

Deutschlands wilde Tiere schützen, ihre Lebensräume erhalten, neue Naturgebiete schaffen und die Menschen für die Schönheit und Einzigartigkeit der heimischen Fauna begeistern: Dafür setzt sich die Deutschen Wildtier Stiftung ein. Ziele wie die Naturbildung in Kindergärten zu fördern und zu verbreiten, inhaltliche Impulse für die pädagogische Arbeit mit den Waldkindern zu erhalten, haben Bauer und ihr Team besonders angesprochen. In der Regel zweimal im Jahr treffen sich Vertreter aller deutschen Patenkindergärten zum einem mehrtägigen Erfahrungsaustausch und zur Arbeit an fachlichen Themen. Zur ersten Zusammenkunft 2022 fuhren sie nach Schmalkalden. Der Fokus lag hier auf „Bildung für nachhaltige Entwicklung“. Die Exkursion führte die Teilnehmer in ein Waldstück nahe Christes, berichtet Wibke Raßbach. Dabei ging es um die augenfälligen Veränderungen im Wald und ihre Konsequenzen für die Arbeit in den Kindergärten. Die beiden Förster Alexander Leyh und Frank Henkel führten die Gruppe in den Bereich, in dem Jens Nattermann gerade mit Pferden Holz rückte. „Wir haben viel erfahren über die aktuellen Probleme im Wald, die mit dem Klimawandel zusammen hängen“, erzählt die Sozialpädagogin. Denn auch die Waldkindergärten seien davon betroffen, denn es ist ihr Arbeitsraum, der sich verändert. So werden die Erzieherinnen künftig mehr Totholz zu achten und eher selten kleine Feuer machen. Die Veränderungen im Wald auch mit den Kindern zu thematisieren und sensibel auf Nachhaltigkeit hin zu arbeiten, darum ging es dann dritten Veranstaltungstag. Den Breitenbacher Waldkindergarten können Kinder ab dem 2. Lebensjahr besuchen. Es gibt drei Gruppen und fünf Erzieherinnen, zuzüglich der Leiterin. In der Raupengruppe werden maximal zwölf Kinder ab zwei Jahren betreut. Seit fünf Jahren werden die beiden bestehenden, relativ altersreinen Gruppen gemischt, sodass dann zwei Gruppen mit Kindern von drei bis sechs Jahren unter dem Dach der alten Schule spielen und leben. Alle Gruppen gehen täglich in die Natur, auch schon die Kleinsten. Allerdings laufen sie noch nicht so weite Strecke wie die älteren. Der Hauptaufenthaltsort ist der alte Sportplatz: eine geschützte Wiese mit angrenzendem kleinen Waldstück. Hier steht eine Holzhütte, in der die Kinder bei kaltem Wetter frühstücken und auch verschiedene Dinge lagern können. Auf dem alten Sportplatz wurden mittlerweile auch eine kleine Holzwerkstatt, eine Feuerstelle und ein Garten angelegt. Neben diesem Platz nutzen die Mädchen und Jungen die Hirtenwiese und verschiedene Wege. Einmal pro Woche entdecken sie neue Plätze, Wege und Waldstücke.

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