Deutliche Bildersprache Aktionen gegen Gewalt ganz online

Julia Schmatloch mit der Übersicht aller an der Aktion beteiligten Einrichtungen. Foto: /K.-H. Frank

Aktionen zum Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen fanden in Suhl online statt.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Der 25. November ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Auch er dient dazu, gegen Unrecht aufmerksam zu machen, das statistisch gesehen laut Europäischer Grundrechteagentur rund 35 Prozent aller Frauen mindestens einmal in ihrem Leben betrifft. Anders ausgedrückt heißt das, dass jede dritte Frau Erfahrung darin hat, Opfer von physischer und oder sexueller Gewalt geworden zu sein. Die Zahlen von Opfern häuslicher oder partnerschaftlicher Gewalt sind steigend. In Thüringen liegen sie über dem Bundesdurchschnitt. In 80,1 Prozent sind Frauen betroffen. Jede Stunde wurden 2022 in Deutschland durchschnittlich 14 Frauen Opfer von Gewalt in Partnerschaften. Alle zweieinhalb Tage stirbt eine Frau durch die Gewalttat ihres Partners oder Ex-Partners, heißt es laut Julia Schmatloch, der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Suhl, seitens des Bundeskriminalamtes.

Der 25. November dient jährlich besonders auch dazu, darüber aufzuklären, dass die Betroffenen Hilfs- und Beratungsangebote in Anspruch nehmen können und vor allem wo. Ein Anliegen, das auch die Gleichstellungsbeauftragte, der Gleichstellungsbeirat und deren Netzwerke mit verschiedenen Aktionen und Kampagnen unterstützen. Speziell beteiligten sie sich nun mit anderen Thüringer Gleichstellungsbeauftragten und Netzwerken an der thüringenweiten Kampagne „Handle - jetzt“, die von häuslicher und geschlechtsspezifischer Gewalt Betroffenen helfen soll.

Machte Julia Schmatloch mit ihren Partnern in Jahren zuvor mit in der Stadt sichtbaren Aktionen aufmerksam – so etwa 2020 mit 18 schwarzen Frauensilhouetten, die im ganzen Stadtgebiet auftauchten und an denen konkrete Übergriffe geschildert waren – so war die Basis der diesjährigen Aktion eine ganz andere, die sich bereits seit 16. November ausschließlich online abspielte. Nicht nur Betroffene zu informieren, war ihr Ziel, sondern generell zu sensibilisieren, aufmerksam zu machen.

Insgesamt acht der weit mehr angefragten Suhler Einrichtungen haben sich dazu bereit erklärt, dass Frauenkopf-Plakate in ihren Innenräumen für Fotos aufgestellt werden konnten, die das Ausmaß der Gewalt verdeutlichen sollten. Das Ottilienbad, das CCS, das Rathaus, die Kreuzkirche, Wolfsgrube, das Kino und die SNG mit einem S-Bus gehörten dazu. 75 A3-Poster dienten der wandernden Aktion, die auch stets vor Ort Gespräche darüber in Gang setzte. Täglich wurde ein neuer Suhler Poster-Standort online veröffentlicht und immer auch die Verbindungen dahin, wo Hilfe möglich ist. Auch das ist eine Art, um als Multiplikatorin Opfern Hemmungen zu nehmen und zu vermitteln, wohin sie sich wenden können.dl

Autor

Bilder