Denkmal-Tag Nicht nur Oberlinder lieben die Brücke

Von Cathrin Nicolai

Zum Tag des offenen Denkmals finden sich zahlreiche Interessenten ein, um die alte Sandsteinbrücke und Kirche zu bewundern.

 
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Sie gehört zum Ortsbild einfach dazu und dank des Einsatzes einiger Bürger ist sie auch nach 300 Jahren noch da. „Zum Glück, denn sonst hätten wir heute hier nicht den Tag des offenen, sondern des verschwundenen Denkmals feiern müssen“, ist am Sonntagmittag auch Bürgermeister Heiko Voigt zufrieden.

Nicht nur er freut sich, dass zu dem kleinen Festakt anlässlich des 300-jährigen Bestehens der Unteren Brücke so viele Interessenten gekommen sind. „Danke für die Idee und die Organisation an den Ortschaftsrat“, sagt er und erinnert ganz kurz –einen ausführlicheren Blick in die Geschichte wagt später Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein – an die Entstehung des Bauwerks. 1722 errichtet war es ganz früher mal ein Verkehrsknotenpunkt, für den vor 200 Jahren die Oberlinder noch Fronarbeit leisten mussten. 2010 habe man erhebliche Schäden festgestellt. „Die Zustandsstufe 4, also eigentlich kurz vor dem Einsturz“, macht Heiko Voigt deutlich. Eine Sperrung für den Kfz-Verkehr war die logische Folge. Sechs Jahre später wies Ortsteilbürgermeister Werner Rau auf eine weitere Deformation und Setzungserscheinungen an der alten Sandsteinbrücke hin. „Es war klar, dass etwas getan werden muss, aber mit welchem Geld?“, fragt der Bürgermeister. Dank des Landesamtes für Denkmalpflege konnte diese Frage geklärt und das Vorhaben mit 60000 Euro Fördermitteln in Angriff genommen werden. 2017 konnte die Untere Brücke als Fuß- und Radweg wieder eröffnet werden. „Zu verdanken ist das dem starken Willen und der großen Verbundenheit der Oberlinder zu diesem Bauwerk“, schätzt er ein.

Das sieht Ortsteilbürgermeister Werner Rau ebenso. Den Festakt zum 300-jährigen Jubiläum nutzt er gern, um sich noch einmal bei den „Machern“ zu bedanken. „Bei Uwe Schlammer, der sich als damaliger Stadtrat für die Fördermittel eingesetzt hat, bei Hans-Jürgen Gögel, der die Sanierung in Angriff genommen hat, bei Sabine Schoder vom Denkmalamt, die das Vorhaben wohlwollend unterstützt hat, bei Thomas Schwämmlein für seine Expertise und beim Architekturbüro“, zählt er auf und überreicht als kleines Dankeschön den anwesenden Beteiligten einen Präsentkorb.

Viele nehmen nach den Festakt zum 300-jährigen Brückenjubiläum die Einladung zu einem Spaziergang an die Untere Brücke und den Bühl an, um von Thomas Schwämmlein noch mehr über das alte Bauwerk zu erfahren. Der Tag des offenen Denkmals bietet aber auch Gelegenheit, zusammen mit Pfarrer Helmut Reich einen Blick hinter die Kirchenmauern zu wagen.

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