Das Virus-Screening war außerdem auch in Betrieben, Arztpraxen und Apotheken möglich. An diesen drei Orten hatte das Testprogramm schon kurz vorher begonnen. Und es läuft drei Tage länger.
Erfolg abhängig von Teilnahmequote
Die Autonome Provinz gehört in Italien wegen der hohen Corona-Zahlen zu den Roten Zonen mit besonders strengen Ausgangsbeschränkungen. Die Menschen sollen ihre Häuser nur verlassen, wenn sie etwa zur Arbeit, zum Arzt oder zum Einkaufen müssen. Am Donnerstag hatten die Behörden dort rund 700 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert.
Der Erfolg eines solchen Massentests hängt nach Einschätzung des Experten Stephan Ortner stark von der Teilnahmequote ab. Wie der Direktor des Eurac Research Zentrums in Bozen erläuterte, kann ein gut organisierter Test mit hoher Beteiligung so gut „wie ein totaler Lockdown von vielen Wochen“ wirken. Ein starker Erfolg sei möglich bei einer Quote ab 70 Prozent, wie Studien seines Instituts zeigten. In einem großen Staat, etwa in ganz Italien oder Deutschland, lasse sich so ein freiwilliger Test aber wohl nicht in ähnlicher Weise durchführen, meinte er. In einzelnen Bundesländern jedoch schon.
Andere Stimmen wiesen darauf hin, dass für den langfristigen Erfolg von Massentests auch der Einsatz einer Corona-App und große Datenverarbeitungskapazitäten wichtig seien. Ende Oktober hatte bereits die Slowakei einen größeren Corona-Massentest gestartet. Daran beteiligten sich mehrere Millionen Menschen.
Region Venetien setzt auf Do-It-Yourself-Tests
In der Region Venetien startete Anfang der Woche der Probelauf mit den Do-It-Yourself-Tests. Die Test-Tüten enthalten ein Stäbchen, das in die Nase gesteckt wird, und ein Kontroll-Röhrchen für die Probe. Regionalpräsident Luca Zaia hatte die Funktionsweise in einen Video vorgeführt.
Die Region will zunächst rund 5000 der Antigen-Test-Kits ausgeben. Die Studie soll einen Monat laufen. Parallel werden in dieser Phase an denselben Menschen klassische Abstriche vorgenommen, die im Labor untersucht werden. Im Anschluss soll der Eigentest dem nationalen Gesundheitsinstitut ISS zur Zulassung vorgelegt werden. Das Produkt könnte dann für wenige Euro etwa in Apotheken verkauft werden.