Corona-Schutzimpfung Verzicht auf Osterruhe rettet Hausarzt-Impfstart

In Hamburg impft sogar der Erste Bürgermeister: Peter Tschentscher, im Hauptberuf Arzt, demonstriert beim Besuch des Impfzentrums den Umgang mit dem Vakzin von Biontech. Nach Ostern soll dieser auch an die Hausärzte in ganz Deutschland ausgeliefert werden. Foto: dpa/Georg Wendt

Nach Ostern soll das Impfen endlich Fahrt aufnehmen. Auch bei den Hausärzten. Doch wieder einmal gibt es Ernüchterung: Zunächst erhalten die Ärzte nur einen Impfstoff.

 
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Berlin/Suhl - Der Verzicht auf die Osterruhe an Gründonnerstag und Karsamstag rettet wahrscheinlich den pünktlichen Start der Impfungen gegen das Coronavirus bei den Hausärzten. Diese sollen am 7. April ihre ersten Patienten impfen. Wie das Bundesgesundheitsministerium am Donnerstag auf Nachfrage in Berlin erklärte, erleichtere die Entscheidung, auf die Osterruhe an diesen beiden Tagen zu verzichten, die logistische Herausforderung erheblich, den Impfstoff pünktlich zu den Ärzten zu bringen.

Derzeit befinde sich das Haus von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in Gesprächen mit Großhandel, Apothekern und Ärzteschaft, um einen reibungslosen Start in den Arztpraxen gewährleisten zu können. „Dafür sollen die etablierten Versorgungsstrukturen über den Großhandel und die Apotheken genutzt werden“, erklärte eine Sprecherin des Ministeriums. Für den Start in den Arztpraxen sollen in der Woche nach Ostern knapp eine Million Impfdosen zur Verfügung stehen.

Doch wie üblich bei der deutschen Impfkampagne gibt es auch einen Wermutstropfen. So erhalten die Arztpraxen in den ersten Wochen lediglich den Impfstoff von Biontech. Die für Anfang April vorgesehen Lieferungen des einfacher zu handhabenden Vakzins von Astrazeneca seien zunächst für Zweitimpfungen in den Impfzentren vorgesehen, hieß es aus dem Ministerium.

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung in Berlin sprach angesichts der Zahlen von einem Impfstart mit homöopathisch geringen Mengen. In der ersten Woche werde es nur 20 Impfdosen für jede teilnehmende Praxis geben. Diese müssten die Ärzte dann nach den Priorisierungskriterien an ihre Patienten verabreichen.

Nach Angaben des Ministeriums soll der Impfstoff von Biontech im Großhandel aufgetaut und dann angeliefert werden. Er müsse dann innerhalb von fünf Tagen verimpft werden.

Doch während bei den Hausärzten zunächst nur kleine Mengen Impfstoff ankommen werden, wächst in Deutschland offensichtlich von Tag zu Tag die Menge der nicht verimpften Dosen. Laut Impf-Dashbord des Bundesgesundheitsministeriums wurden bislang nur 75 Prozent der aktuell verfügbaren Impfdosen verabreicht. Thüringen hat mit einer Quote von fünf Prozent inzwischen die Spitze unter den Bundesländern mit dem höchsten Anteil der vollständig Geimpften übernommen.

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