Schnelltest Coronatests kosten um die zwölf Euro

Berit Richter
Die meisten Menschen müssen künftig für Coronatests bezahlen. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Ab diesem Montag müssen die meisten Menschen für einen Corona-Schnelltest bezahlen. Die freien Träger wollen im Ilm-Kreis ihr Angebot aufrechterhalten. Die Kosten sollen zwischen 10 und 15 Euro liegen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Ilmenau/Arnstadt/Großbreitenbach - Ab diesem Montag sind die kostenlosen Corona-Schnelltest für die meisten Menschen vorbei. Anspruch auf einen kostenlosen Test besteht nur noch unter bestimmten Voraussetzungen (siehe Info-Kasten). Wer diese nicht erfüllt, muss für den Test selbst zahlen. Bei der aktuellen Warnstufe 1, die im Ilm-Kreis gilt, sind viele Aktivitäten im Inneren für Ungeimpfte und Nichtgenese nur noch mit Test möglich. Nicht zuletzt deshalb dürfte die Nachfrage nach Tests wieder steigen. Dem tragen die bisherigen Anbieter Rechnung und halten ihr Angebot aufrecht. Die Preise dafür liegen um die zwölf Euro.

„Wir haben uns entschlossen, auch im Rahmen der nun geltenden Testverordnung den Bürgern weiterhin Corona-Antigen-Schnelltests anzubieten“, sagt Martin Mölders, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Ilm-Kreis. „Im Rahmen der Pandemiebekämpfung waren die Beschränkungen des sozialen Lebens zum Teil sehr massiv, die Folgen zum Teil dramatisch. Diese Einschränkungen der Teilhabe am gesellschaftlichen Leben werden für ungeimpfte Personen fortgeführt, zum Teil auch verschärft. Die politische Intention, eine höhere Impfquote zu erreichen, wollen wir nicht bewerten, sondern respektieren die Entscheidung jedes einzelnen Bürgers.“

Teilhabe ist wichtig

Als Verein, der sich für die Verbesserung der Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben einsetze, sehe es die Lebenshilfe „auch als unsere Aufgabe an, den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zu erhalten, durch einen Test die Teilhabe zu ermöglichen.“ Dass es Bedarf an Schnelltests gäbe, habe sich auch in den letzten Wochen immer wieder gezeigt. Vor allem die Teststelle am Ilmenauer Globus-Baumarkt werde nach wie vor gut angenommen. „Unter der Woche haben wir 100 bis 150 Tests pro Tag, am Samstag 200 bis 300“, so Mölders. „Die Nachfrage ist da, auch weil es viele andere Teststellen ja nicht mehr gibt.“

Für diese, wie für alle anderen Teststellen gilt nun: Wer weiterhin Anspruch auf kostenfreie Tests hat, muss seine Berechtigung nachweisen, „damit wir das überprüfen können.“ Für die Selbstzahler die Lebenshilfe den Preis zunächst auf zwölf Euro festgesetzt. „Das entspricht in etwa der bisherigen Vergütung durch die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen“, erklärt Martin Mölders. „Wir werden die Entwicklung abwarten und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen, entweder bezüglich der Öffnungszeiten, Nachlässe für Familien und ähnliches oder Anpassung des Preises, wenn zum Beispiel weitere Auflagen dazukommen. Vorerst könne nur in bar vor dem Test bezahlt werden. Man arbeite aber an einer Kooperation mit dem Baumarkt, um dessen Zahlungssystem nutzen zu können.

Die Tests am Ilmenauer Globus-Baumarkt werden weiterhin Montag bis Samstag von 8 bis 20 Uhr ohne Voranmeldung möglich sein. Darüber hinaus biete die Lebenshilfe montags bis donnerstags von 10 bis 12 Uhr und freitags von 14 bis 17 Uhr Tests im Frauen- und Familienzentrum Arnstadt (Rankestraße 11) an. Und im Club „Lebensart“ in der Geschäftsstelle in der Ilmenauer Waldstraße 5a sind nach telefonischer Vereinbarung (0 36 77 /:20 46 86) ebenfalls weiter Testungen möglich.

Angebot wird ausgebaut

Zwölf Euro pro Test wird künftig auch der Verein für Sport und erlebnisorientierte integrative Sozialarbeit (VSS) verlangen, der sein Angebot im Jugendtreffs „Oase“ wieder ausweitet. Montag bis Freitag kann man sich nun dort in der Zeit von 18 bis 19 Uhr ohne Voranmeldung testen lassen. „Zuletzt war die Nachfrage nicht allzu groß“, sagt Geschäftsführerin Ute Oberhoffner. „Erwachsene kamen kaum noch. Eher Kinder und Jugendliche.“ Sie rechne aber mit steigender Nachfrage angesichts der aktuellen 3G-Regel. Darauf wolle man reagieren.

Auch beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Arnstadt könnte man das Testangebot bei steigender Nachfrage wieder ausbauen. „Aktuell besteht es Samstag bei uns im Bierweg“, sagt Vorsitzender Henrik Fröhlich. Dafür ist eine Voranmeldung unter Telefon (0 36 28) 6 19 00 notwendig. Vergeben werden für die Zeit von 8 bis 15 Uhr Termine im Fünf-Minuten-Takt. Aktuelle gehe man von einem Preis in Höhe von zehn Euro für Selbstzahler aus, so Fröhlich. „Aber wir werden uns das noch einmal anschauen müssen. Ich gehe davon aus, dass es nicht teurer als 15 Euro für Erwachsene werden wird.“

Die Frauengruppe Großbreitenbach veranschlagt künftig ebenfalls zehn Euro für einen Test. Die Test finden weiterhin montags bis freitags in der Zeit von 10 bis 11 Uhr im Frauen- und Familienzentrum in Großbreitenbach statt Um telefonische Voranmeldung unter (0 367 81) 2 35 03 oder (0 367 81) 94 18 wird gebeten. „Durchschnittlich haben wir fünf Tests am Tag, viel mehr schafft man in der eine Stunde auch nicht“, sagt Katja Eichhorn, Vertreterin für Soziales.

Bilder