Corona-Protest Veranstalter beendet Kundgebung sofort nach Eröffnung

Nur wenige Sekunden dauerte am Sonntagnachmittag die Corona-Protestkundgebung von „Mut zur Wahrheit“ in Meiningen. Der Veranstalter verkündete selbst das Ende.

 
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Meiningen - So kurz war noch keine der vielen Kundgebungen der Corona-Kritiker „Mut zur Wahrheit“ in Meiningen: Am Sonntagnachmittag dauerte die Versammlung auf dem Marktplatz vor der Stadtkirche nur wenige Sekunden. Veranstalter Heiko Bock aus Bibra erklärte das Treffen unmittelbar nach der Eröffnung für beendet. Damit überraschte er nicht nur die Teilnehmer, sondern auch die Ordnungsbehörden und Einsatzkräfte der Polizei. „Mit uns hat das nichts zu tun. Die Veranstaltung war unter den üblichen Auflagen genehmigt worden“, erklärte die ebenso anwesende Vize-Landrätin Susanne Reum gegenüber Meininger Tageblatt. Sie vermutet, dass der Veranstalter fürchtet, für Verstöße gegen die Auflagen zur Verantwortung gezogen zu werden. Längst nicht alle trugen die vorgeschrieben Masken. Offenbar konnten einige aber eine ärztliche Befreiung vorweisen, denn die Polizeikräfte schritten nicht in allen Fällen sichtbar ein.

Die Polizei war mit einem massiven Aufgebot an Einsatzkräften vor Ort erschienen, da befürchtet worden war, dass sich Corona-Leugner und rechte Kräfte aus Hildburghausen nach Meiningen aufmachen könnten. Das wurde schon im Vorfeld verhindert. Per Platzverweis nach Hause geschickt worden war in diesem Zusammenhang auch Mut-zur-Wahrheit-Mitinitiator Andreas Schmäußer. Er wohnt im Landkreis Hildburghausen und hätte angesichts der dort geltenden Allgemeinverfügung nicht nach Meiningen kommen dürfen.

Nach dem Abbruch der Veranstaltung, zu der nach Polizeiangaben inklusive Organisatoren und Ordnungskräften lediglich 40 Personen erschienen waren, wurden sämtliche Transparente umgehend in einen Transporter verladen. Da sich die Gruppe aber nicht sofort auflöste, wurden die Teilnehmer von Polizeibeamten aufgefordert, den Markt zu verlassen. Als sich alle aber wie auf Kommando in Bewegung setzten und die Gefahr bestand, dass sich entgegen allen Vorgaben ein Demonstrationszug formiert, der durch die Meininger Innenstadt ziehen könnte, schritt die Polizei ein und trennte die Gruppe. Dieses Ziel konnte ohne erkennbare Zwischenfälle erreicht werden. Nach gut einer halben Stunde war der Einsatz in weiten Teilen beendet.

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