Ilmenau/Erfurt - Eine der schlimmsten Befürchtungen in der Corona-Krise hat sich in Thüringen in einem Pflegeheim der Diakonie bewahrheitet: Weil ein Großteil des Personals in Corona-Quarantäne musste, hat sich ein Tochter-Unternehmen in Ilmenau zu einem verzweifelten Schritt entschlossen. Die Diakonie Sozialdienst Thüringen gGmbH bat Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegeheims trotz anders lautender Anordnungen der zuständigen Gesundheitsämter zur Arbeit zu erscheinen. „In Absprache mit den Pflegekassen und der Heimleitung habe ich eigenverantwortlich entschieden, dass wir die Mitarbeiter, die unter Quarantäne stehen, fragen, ob sie sich vorstellen können, wieder zur Arbeit zu kommen“, sagte der Geschäftsführer des Unternehmens, Martin Gebhardt, am Mittwoch und bestätigte damit entsprechende Informationen unserer Zeitung. Von 29 Mitarbeitern, die um eine Rückkehr aus der Quarantäne gebeten worden seien, seien 19 dem Aufruf gefolgt. Die Bewohner des Pflegeheims im Ilmenau hätten zuverlässig und umfassend betreut werden müssen, argumentierte Gebhardt.