Corona-Lage Sonneberg: Erste Fälle nach Schulstart

Sarah Jakob
Höhere Fallzahlen und eine ansteigende Krankenhausauslastung würden wieder mehr Einschränkungen, wie Testpflichten, mit sich bringen. Foto: picture alliance/dpa/Moritz Frankenberg

Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Sonneberg stieg in den vergangenen Tagen erheblich an. Neue Fälle verzeichneten auch mehrere Einrichtungen im Kreisgebiet.

 
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Sonneberg - Mit dem Voranschreiten der vierten Pandemiewelle melden schon in der ersten Unterrichtswoche mehrere Schulen und Kindergärten erste Infektionsfälle mit dem Coronavirus. So gibt es derzeit eine nachgewiesene Ansteckung beim Personal eines Kindergartens in Neuhaus-Schierschnitz sowie an der Südschule in Steinach. Außerdem haben sich Schüler des Sonneberger Gymnasiums und der Bürgerschule mit Corona infiziert. Stationär behandelt werden im Sonneberger Klinikum drei Menschen, die sich das Virus eingefangen haben. Unter ihnen leidet ein Patient unter einem schweren Verlauf der Krankheit.

Mit einer derzeitigen Sieben-Tage-Inzidenz von 89 überholt Sonneberg den Nachbarlandkreis Hildburghausen. Letzterer befindet sich aktuell als einziger in Thüringen in der ersten Warnstufe des Corona-Frühwarnsystems, weil dort auch die Anzahl der Corona-Patienten im Krankenhaus über dem Richtwert liegt. Denn neben der Häufung von Fällen hochgerechnet auf 100 000 Einwohner wird nun auch die Krankenhausausbelegung als Richtwert herangezogen. Je nachdem, wie hoch Fallzahlen und die sogenannte Hospitalisierungsrate ausfallen, greifen gegebenenfalls Einschränkungen. Unter anderem bestehen diese aus erweiterten Testpflichten und Auflagen für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen. Im Landkreis Hildburghausen liegt der Belastungsgrenzwert für die Krankenhäuser mit 4,8 über dem Alarmwert von 4, in Sonneberg mit 3,5 darunter.

Einen Wert überschritten

Aktuell befindet sich der Landkreis Sonneberg noch in der sogenannten Basisstufe. „Um in der Warnstufe I eingeordnet zu werden, müssten sowohl die Sieben-Tage-Inzidenz als Leitindikator und einer der beiden Zusatzindikatoren, wie die Hospitalisierungsinzidenz, an drei aufeinanderfolgenden Tagen über den vom Freistaat Thüringen festgelegten Grenzwerten liegen“, erklärt der Pressesprecher des Landratsamts, Michael Volk. Die Sieben-Tage-Inzidenz von 89 liegt allerdings am oberen Rand des Bereichs der ersten Warnstufe, der sich auf 35 bis 99,9 beläuft. Sollten die Fallzahlen insgesamt jedoch weiter ansteigen, würde der Landkreis bereits auf die nächste Warnstufe II (100 bis 200) zusteuern – zumindest was die Anzahl der Neuansteckungen binnen sieben Tagen je 100 000 Einwohner betrifft. Der Ausbruch der vierten Welle macht sich also derzeit deutlich im Kreisgebiet bemerkbar. Dem Sonneberger Gesundheitsamt zufolge ist das Ansteckungsgeschehen, wie auch schon in der dritten Welle, als eher unkontrolliert einzuordnen.

Es beschränke sich nicht auf wenige Orte sondern gehe eher flächendeckend vonstatten. Höchstwahrscheinlich wird das Virus häufig während privater Treffen weitergegeben. „Das Gesundheitsamt arbeitet akribisch an der Nachverfolgung von Infektionsketten“, so Volk. Das Landratsamt appelliert an die Bürger, im Falle einer Kontaktaufnahme wahrheitsgemäße Angaben zu machen. Nur so können alle potenziell Ansteckungsgefährdeten ermittelt und die Verbreitung des Virus unterbunden werden. „Außerdem sollte man nach wie vor die Hygienebestimmungen beherzigen“, erinnert der Pressesprecher. Weiterhin ist es möglich, sich im Impfzentrum in der Köppelsdorfer Straße oder beim Hausarzt gegen Corona immunisieren zu lassen. „Die Zeit der Knappheit von Impfstoff ist vorbei und eine erfolgreiche Impfkampagne ist für uns alle der Weg aus der Pandemie“, merkt Volk an.

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