Coburg Vogelschießen mit gelungenem Auftakt

Wolfgang Desombre

Beim Vogelschießen wird die Gemeinschaft gepflegt, sagt der Oberbürgermeister. Und dankt nicht nur dem Festwirt.

 
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Der traditionelle Schützenauszug zum Auftakt des Vogelschießens hatte nach der Coronapause gleich drei Neuerungen. Oberschützenmeister Stefan Stahl, 2. Bürgermeister Hans-Herbert Hartan und 1. Schützenmeisterin Christina Zeitner hatten erst mal andere Funktionen.

Als junger Oberbürgermeister habe er erstmals zum Schützenauszug sprechen und die historische Fahne übergeben dürfen, nachdem schon hunderte Augen gespannt auf seinen ersten Bieranstich geschaut haben, und das sei schon nicht ohne gewesen, sagte Dominik Sauerteig am Sonntag. Diese Aufgabe werde umso größer, als mit seinem Bürgermeister-Kollegen Hans-Herbert Hartan natürlich ein hocherfahrener Ehrenoberschützenmeister wachsam darauf achtet, dass auch alles korrekt abläuft. Die Last bei einer solchen Premiere teilte die 1. Schützenmeisterin Christina Zeitner mit dem Stadtoberhaupt. Seines Wissens sei Christina Zeitner die erste Schützenmeisterin in der über 665-jährigen Geschichte der Schützengesellschaft Coburg.

Jahrhundertealte Tradition

Nicht zuletzt an der jahrhundertealten Tradition des Vogelschießens erkenne man, dass es im Schützenbrauchtum neben dem tatsächlichen Schießwettkampf immer auch um die lebendige Pflege von Gemeinschaft geht. Doch wer gemeinsam feiern will, der braucht viele fleißige Hände, die sich darum kümmern, dass es allen gut geht und die Feier auch tatsächlich gelingt. Auf dem Anger kommt diese Aufgabe ihrem Platzmeister zu. Er sorgt dafür, dass wir schöne Stunden verleben können. Er weiß, wie Fahrgeschäfte und Kulinarisches zusammenstehen müssen, wo Menschen gehen und wo sie verweilen wollen. Für Stefan Schober sei dieses erste Nach-Corona-Vogelschießen sicherlich eine Herkulesaufgabe gewesen, für deren Bewältigung Dominik Sauerteig im Namen aller Coburgerinnen und Coburger ganz herzlich Danke sagte. Dieser Dank gelte auch dem Festwirt, allen Schaustellern und Verpflegungsbetrieben für Ihr Kommen, so der OB in seiner Rede vom Rathausbalkon.

In diesem Sinn übergab der Oberbürgermeister die Traditionsfahne, die der Rat der Stadt der Schützengesellschaft im Jahre 1715 gestiftet hat, an Schützen-Pressesprecher Matthias Klar.

48-Meter-Rießenrad

Unterdessen richten Besucher des Vogelschießens ihren Blick unweigerlich auf das Riesenrad mit einer stolzen Höhe von 48 Metern. Mit seinen Enkelkindern Hannes und Kilian war Opa Erwin gleich am ersten Tag auf dem Anger. Das Riesenrad hatte es dem ehemaligen „Schmied vom Bauhof“ schon immer angetan. Natürlich haben die beiden kleinen Knirpse die Fahrt genauso wie ihr Opa genossen. Gleich nach Feierabend haben die drei Freundinnen Elena, Leonie und Hanna dem Vogelschießen einen Besuch abgestattet. Alle drei arbeiten bei der IHK Coburg und hatten sich auf den Rundgang schon Tage vorher gefreut. Zwanzig Lose hatte Leonie an der Losbude gekauft und gleich einen witzigen Babydrachen gewonnen.

Aber auch „The King“ verspricht einen Mega-Kick. 16 Personen in vier Gondeln starten in einer Höhe von 26 Meter zu einem unvergesslichen Looping. Nadine kam mit ihrem Sohn Jannik und dessen Freunde Emil und Jonas auf den Anger. Nach dem Besuch des „Chaos Airport“ hatte Jannik das Bogenschießen entdeckt und hatte auf Anhieb fast den schwarzen Punkt in der Mitte getroffen.

Gleich bei ihrem ersten Versuch hatte Marie Glück und schaffte es beim „Pink Date“ die Schnur zu durchtrennen und durfte dafür einen Pinguin mit nach Hause nehmen. Marie und ihre Freundin Vanessa vermissten jedoch den „Break Dance“. Aber der neue Looping und das Kettenkarussell seien auch nicht zu verachten.

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