Cherry-Halbjahreszahlen Sprung bei Umsatz und Gewinn

Der Auerbacher Tastaturhersteller Cherry hat ein gutes erstes Halbjahr hinter sich. Foto: Archiv/Brigitte Grüner

Die Geschäfte laufen gut beim Tastaturenhersteller Cherry. Für das erste Halbjahr meldet das Auerbacher Unternehmen deutliche Zuwächse bei Umsatz und Gewinn.

 
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Auerbach - Vor gut sieben Wochen ist Cherry an die Börse gegangen, jetzt präsentierte das Unternehmen Halbjahreszahlen, die teils sogar über den Prognosen liegen. So lag der Umsatz zwischen Januar und Ende Juni bei 80,3 Millionen Euro, was einem Plus von 34,4 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum entspricht.

Ertrag steigt überproportional

Und auch die Ertragszahlen können sich sehen lassen. Das Ebitda, also der Gewinn Zinsen, Steuern, Abschreibungen und sonstigen Finanzierungsaufwendungen, legte um 53,6 Prozent auf 24,3 Millionen Euro und damit überproportional gegenüber dem Umsatz zu. Das Ebit, also der Gewinn vor Zinsen und Steuern, wuchs sogar um 56,9 Prozent auf 17 Millionen Euro. Allerdings sind hier auch Sondereffekte wie beispielsweise die Kosten im Zusammenhang mit der Übernahme des Pegnitzer Unternehmens Active Key im Mai, der Ablösung bestehender Bankkredite und des Börsengangs herausgerechnet. Diese hätten das Nettoergebnis beeinflusst, schreibt Cherry.

Boom bei Computerspielen

Den größeren der beiden Unternehmensbereiche bildet das Gaming, wobei Cherry unter anderem für seine sehr hochwertigen klickenden mechanischen Tastaturen bekannt ist. Hier stiegen die Erlöse um 26 Prozent auf 42 Millionen Euro und profitierte dabei nach eigener Einschätzung unter anderem von der zunehmenden Popularität von Computerspielen, einer weltweit zunehmenden Anzahl der Spieler sowie der wachsenden Popularität sogenannter eSports.

Homeoffice hilft

Im Bereich Professional, der die Herstellung von PC-Peripheriegeräten wie etwa Tastaturen und Mäuse für Büro-Endanwender und die Entwicklung von sicheren und hygienischen Computereingabegeräten für das Gesundheitswesen umfasst, lag der Umsatz mit 38,3 Millionen Euro um 44,8 Prozent über Vorjahr. Hier seien die Digitalisierungswelle im deutschen Gesundheitssystem oder die deutliche Zunahme von Homeoffice entscheidende Treiber.

Auftragsbücher gut gefüllt

Ein Trend, der sich fortsetze, wie die mit 37,9 Millionen Euro gut gefüllten Auftragsbücher zeigen. Darin enthalten sei ein Großauftrag einer Behörde, auch die Nachfrage nach den E-Health-Terminals des Unternehmens sei enorm. Um die erwarteten Preiserhöhungen in der zweiten Jahreshälfte und mögliche Engpässe bei den Rohstoffen zu vermeiden, wurden die Vorräte aufgestockt.

Prognose bestätigt

Für das gesamte Geschäftsjahr 2021 bekräftigt die Geschäftsführung ihre Prognosen und rechnet damit, dass der Umsatz um 30 bis 40 Prozent zulegen und das bereinigte Ebitda bei über 30 Prozent vom Umsatz liegen wird. Neue Markteintritte, zuletzt erfolgreich in Hongkong/Macau und Südostasien, in Verbindung mit der guten Auftragslage und weiteren Produktinnovationen seien die Voraussetzungen für ein erfolgreiches zweites Halbjahr, das gewöhnlich einen höheren Umsatzanteil als die ersten sechs Monate aufweise.

Cherry mit Hauptsitz in Auerbach, das weltweit 500 Mitarbeiter beschäftigt, hatte Ende Juli rund 13 Millionen der insgesamt 24,3 Millionen Aktien für 416 Millionen Euro an die Börse gebracht. Davon gingen 138 Millionen Euro an das Unternehmen, der Rest an Altaktionäre. Die Anteilsscheine waren für exakt 32 Euro auf den Markt gekommen. Zwischenzeitlich stiegen sie auf bis zu 37,02 Euro. Gestern notierten sie bei 34,86 Euro.

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