Burgseeschule Bad Salzungen Vom neuen Schulhof begeistert

Die Schlamm- und Pfützenzeiten sind vorbei: Jetzt kann auf dem Schulhof der Burgseeschule sorglos getobt werden. Und auch in die alte Villa hat der Landkreis ordentlich investiert.

 
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„Unser Schulhof ist sehr schön geworden. Danke für die neuen Spielgeräte“, sagte Luna aus der 2c. Einer anderen Schülerin gefällt vor allem das kleine Holzhaus, in dem man prima Vater-Mutter-Kind spielen könne. Ein weiteres Mädchen freut sich über die neuen Toiletten und die schöne Garderobe in der alten Villa, ein anderes über die neue Küche. Ihre selbst gestalteten Dankes-Plakate überreichten sie unter anderem an Kreisbeigeordneten Udo Schilling (CDU) und Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler). Die Thüringer Staatssekretärin Barbara Schönig ging leer aus – natürlich unbeabsichtigt. Aber sie hat den Posten im Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft auch noch nicht so lange inne. Weshalb sie Bürgermeister Bohl nach der feierlichen Übergabe des neuen Schulhofs der Burgseeschule in Bad Salzungen zu einem kleinen Stadtrundgang mitnahm und ihr versprach: „Sie werden noch viel Spaß mit Bad Salzungen haben.“

Spaß haben die 246 Schüler der Burgseeschule mitten im Stadtzentrum schon jetzt. Mit der Neugestaltung der Freianlagen rund um die beiden Schulgebäude ist ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung gegangen. Schulleiterin Annett Pfannstiel weiß auch genau, wer den Anstoß dazu gegeben hat. Bürgermeister Klaus Bohl hatte im Jahr 2015 gemeinsam mit der Kreisverwaltung nach Möglichkeiten gesucht, Geld für den tristen Schulhof aufzutreiben. Weil Bad Salzungen seit über 30 Jahren erfolgreich in der Stadtsanierung unterwegs ist, probierte man es mit Städtebaufördermitteln. Das funktionierte. Die Stadt reichte die Fördermittel in Höhe von 450 000 Euro an den Landkreis als Eigentümer der Schule weiter. Dieser packte noch etwas oben drauf. So konnten 674 000 Euro in die Um- und Neugestaltung der Freianlagen fließen. Das Geld, befand Kreisbeigeordneter Udo Schilling, sei sehr gut angelegt. Der Chor der Grundschule hatte ihn begeistert. „Hier sieht man, dass auch inhaltlich alles an der Schule stimmt.“

Entstanden ist ein gepflasterter großer Platz zwischen den beiden Schulgebäuden mit bunten Bänken, einem Ballkorb und einer kleinen Erhebung als Bühne. Für ausreichend Bewegung stehen mehrere Kletteranlagen, eine Spielkombination, ein Fußballtor, eine Sandkiste und eine wiederaufgebaute Tischtennisplatte zur Verfügung. Denksportlich betätigen können sich die Schüler mit einem noch aufzubauenden Freiland-Schachspiel. Ein „Seehaus“, eine Ruhefläche mit Liegen und außergewöhnliche Sitzmöglichkeiten schaffen Raum und Platz zum Entspannen und Verweilen. Die Stützmauern der nördlichen und südlichen Grundstücksbegrenzung wurden erneuert, die Zufahrts-, Park- und Platzflächen mit unterschiedlichem Betonsteinpflaster gestaltet, die vorhandene schmiedeeiserne Toranlage erneuert sowie Fahrradständer und Papierkörbe installiert. Zudem wurde das unterirdische Leitungssystem für eine kontrollierte künftige Entwässerung erneuert.

„Hervorzuheben ist, dass der neue Schulhof auch ortsansässigen Jugendlichen künftig eine Verweilmöglichkeit außerhalb der Schulzeiten ermöglicht. Damit wurde eine sehr schöne Symbiose geschaffen“, so Staatssekretärin Schönig.

Rund 300 000 Euro hat der Landkreis zudem in die 1912 erbaute Fabrikantenvilla investiert. Wegen der geburtenstarken Jahrgänge reichte der Platz nicht mehr. Die Schülerzahl ist von 160 auf 246 angewachsen. Im neuen Schuljahr werden es gar 265 Schüler sein. Das Dachgeschoss – hier herrschte noch tiefste DDR-Zeit – wurde ausgebaut. Zwei Klassenräume, neue sanitäre Anlagen und eine Garderobe sind entstanden. „Das war alles viel Arbeit und ein enormer Kraftakt“, erinnert sich Annett Pfannstiel. Dank einer perfekten Planung habe aber alles gut funktioniert. Auch die Umgestaltung des Schulhofes sei eine Herausforderung gewesen. Weil man in Corona-Zeiten die Pausen gestaffelt hatte, habe man auch das gemeistert.

„Besser können die Bedingungen nicht sein“, freute sich Klaus Bohl über die Investitionen in die Burgseeschule. Und die Schule bringe Leben in die Stadt. Nun habe man nur noch eine Vision: einen Sportraum in der Nähe der Schule. „Dann wäre es absolut perfekt.“

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