Buntes Programm Auf geht’s zum Puppenfestival

Peter Tischer und Steffi Nickmann
Puppen mit Porzellanköpfen. Foto: picture-alliance/ dpa/Stefan Thomas

Am Muttertag startet in Neustadt und Sonneberg das Internationale Puppenfestival. Fans dürfen sich auf ein umfangreiches Programm freuen.

 
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Als am 23. März 2020 das Internationale Puppenfestival Neustadt und Sonneberg komplett abgesagt werden musste, hofften wohl alle auf eine einmalige Ausnahme. Dass es nun auf Vor-Corona-Niveau vom 14. bis 21. Mai wieder losgeht und sogar kontinuierlich ausgebaut wird, freut nicht nur die beiden „Antreiber“ der Veranstaltung, den stellvertretenden Bürgermeister Neustadts, Martin Stingl, und dessen Amtskollegen, den hauptamtlichen Beigeordneten Sonnebergs, Christian Dressel. „Wir setzen den gemeinsam begangenen Weg der Kooperation nicht nur fort, sondern bauen diesen sukzessive weiter aus“, verspricht Stingl. Sichtbar sei dies etwa an den Aktivitäten der beiden Museen in Neustadt und Sonneberg. „Sowohl das Spielzeugmuseum in Neustadt als auch das Deutsche Spielzeugmuseum in Sonneberg sind intensiv in das Puppenfestival eingebunden und beteiligen sich mit zahlreichen Programmen“, lobt der Neustadter Bürgermeister das Engagement.

Das Festival gilt seit Jahren als Pflichttermin für Puppenliebhaber und Teddyfans: Hier tummeln sich Kinder, Erwachsene und Sammler, um antike Puppen, Teddybären, Hummelfiguren und andere Raritäten zu bestaunen. Für die Festivalwoche sind zahlreiche Ausstellungen, Lesungen und Aktionen geplant. Neben Floh- und Trödelmärkten, wird es einen großer Antik- und Sammlermarkt sowie Stadtführungen, beispielsweise zu den ehemaligen Produktionsstätten in Neustadt, geben. Auch der Puppendoktor Thomas Packert wird wieder mit dabei sein und in seinem Geschäft in der Goethestraße antike Puppen und Teddys reparieren. Die beiden veranstaltenden Städte sind stolz darauf, dass sie inmitten von Deutschlands zentraler Puppen- und Spielzeugregion liegen und auf eine lange Tradition in dieser besonderen Industrie zurückblicken können. Diese gelte es durch das Internationale Festival auch weiterhin lebendig zu halten, so die Veranstalter. Den Auftakt für das Ereignis bildet ein ökumenischer Open-Air-Gottesdienst mit Frühschoppen am Hindenburgplatz in Neustadt am Sonntag, 14. Mai, um 10 Uhr. Ab 14 Uhr wird dann die Veranstaltung auf dem Neustadter Marktplatz offiziell eröffnet. In der anschließenden Woche wird es verschiedene Aktionen geben, bis das Fest am Sonntag, 21. Mai, mit einem Puppenspiel „Das hässliche Entlein“ des Meininger Staatstheaters abgeschlossen wird. Aufgeführt wird es im Deutschen Spielzeugmuseum in Sonneberg. Zeitgleich findet im Neustadter Freizeitpark Villeneuve-sur-Lot ein Kindertag statt. Hier spielt ab 14 Uhr auch das Sonntagskonzert auf der Seebühne.

Neu im Programm ist in diesem Jahr eine Buchlesung mit der Leipziger Autorin Kati Naumann im Gesellschaftshaus in Sonneberg. Die Autorin hat in der Spielzeugstadt ihre Wurzeln und kommt am 17. Mai, um aus ihrem Buch „Wo wir Kinder waren“ zu lesen, das von einem fast vergessenen Handwerk und einer mitreißenden Familiengeschichte handelt. Das Buch ist der zweite historische Roman von Naumann und Anfang 2021 erschienen.

Ein besonderes Highlight ist die große Sammlerbörse, die von Freitag bis Samstag in der Frankenhalle in Neustadt tagt. Sie gilt als die größte Antik-Puppen-Sammlerbörse der Welt und zeigt neben Puppen und Bären auch Blechspielzeug, Elastolin-Figuren und Christbaumschmuck. Über zwei Tage hinweg sollen dort Teddybärliebhaber sowie Puppen- und Miniaturensammler ein riesiges und hochwertiges Angebot finden können. Präsentiert wird laut Veranstaltungsprogramm eine Fülle an antiken und Künstlerteddybären, Steiff-Tieren, Porzellankopfpuppen, Zelluloidpuppen, Käthe-Kruse-Puppen, Künstlerpuppen, Puppenhäusern, Stoffen und Zubehör zum Bären- und Puppenmachen und vieles mehr.

Wie jedes Jahr werden die Veranstaltungsorte in den beiden Nachbarstädten während der sogenannten Highlight-Tage vom 18. bis zum 20. Mai mit einem kostenfreien Shuttlebus verbunden. Während dieser Zeit wird in der Mehrzweckhalle in Neustadt eine sechs mal 14 Meter große Garteneisenbahnanlage der Gartenbahnfreunde Grub am Forst zu bestaunen sein, auf der Züge mit historischem Hintergrund zu bewundern sind, – darunter Museumszüge aus Sachsen oder vom Harz, wie etwa die Brockenbahn. Viele Züge können originalgetreu per Smartphone und Funk gesteuert werden. Die Modulanlage wurde eigens für das Puppenfestival zusammengestellt.

Außerdem lädt die Neustadter Stadtkirche St. Georg am Freitag, 19. Mai, zu einem Festivalkonzert unter dem Motto „Spielen und Puppen“ ein. Dafür haben sich die Musiker Corinna Frühwald (Querflöte) und Stefan Glaßer (Orgel) extra auf die Suche nach dem Thema „Spielen und Puppen“ in der Musikliteratur gemacht. Herausgekommen sei ein vergnügliches Konzertprogramm mit Werken von Schumann, Tschaikowsky und weiteren Künstlern, versprechen die Veranstalter in der Vorschau. So seien neben bekannten Kompositionen, wie die Bearbeitungen aus der Nussknackersuite, auch selten gespielte Werke aus der Welt der Puppen zu hören.

Die beiden Musiker stammen aus Nürnberg. Sie sind mit ihrem Programm entlang der Deutschen Spielstraße unterwegs.

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