Für Arsenal waren die Bayern lange Zeit ein Schreckgespenst. Alleine die vergangenen drei Duelle mit den Londonern gewannen sie jeweils mit 5:1. Doch reicht das, um den Premier-League-Titelanwärter einzuschüchtern? Zumal dieser "fußballerisch noch ein bisschen besser" sei als Heidenheim, wie Eberl feststellte. Das 3:0 bei Brighton & Hove Albion am Samstag, bei dem auch der deutsche Nationalspieler Kai Havertz ein Tor für Arsenal erzielte, unterstrich das. Statt der erhofften Trendwende könnte es den nächsten Tiefschlag geben.
Eberls Kritik zielt mehr auf die Spieler als den Trainer
Man werde alles geben, versicherte Routinier Müller. Womöglich kehren wichtige Akteure wie Manuel Neuer, Leroy Sané oder Kingsley Coman zurück ins Team. Tuchel werde definitiv auf der Bank sitzen, kündigte Eberl an. "Trainer haben wir schon gewechselt - die ganze Zeit", erklärte er. Tuchels Ansprache an die Mannschaft nach der Niederlage gegen Borussia Dortmund (0:2) und vor dem Spiel in Heidenheim sei "extrem emotional" gewesen, berichtete der Sportchef. "Thomas hat alles in diesen Besprechungsraum gelegt. Wenn du dann das zurückbekommst, ist es definitiv nicht das, was Thomas verdient hat."
Es legt allerdings die Vermutung nahe, dass der - Stand jetzt - erst im Sommer scheidende Coach seine Spieler nicht mehr erreicht. Tuchel und die Bayern befinden sich auf einem Schlingerkurs. Der Trainer experimentiert und baut plötzlich die halbe Abwehr um. Seine teils leblos wirkende Mannschaft verliert nach dem ersten Rückschlag komplett ihre Linie.
Tuchel gehen die Erklärungen aus
Sie habe in der Phase direkt nach der Pause "alles aus der Hand gegeben, was wir uns vorher aufgebaut haben" und es "komplett eingestellt, Fußball zu spielen", bemängelte der zunehmend ratlos und frustriert wirkende Tuchel. Er hätte da schon "ein bisschen mehr Mannhaftigkeit" erwartet, sagte Eberl. "Alle fordern immer, alle wollen, aber tatsächlich auf dem Platz, wenn es drauf ankommt, dann ist das nicht so, wie man Bayern München kennt."
So verspielen die Bayern womöglich auch noch mehr als eine Führung in Heidenheim. Den zweiten Platz in der Bundesliga etwa. Im krassesten Fall sogar noch die Champions-League-Teilnahme. "Ich würde zur Generalkritik - wenn überhaupt - erst ausholen, wenn wir wirklich nichts mehr haben, wofür es sich zu kämpfen lohnt", mahnte Offensivmann Müller mit Blick auf die bisherige Saison und die letzte Titelchance in der Königsklasse. In der muss nun gerettet werden, was noch zu retten ist.