Bundesliga-Kolumne: Die Feuerwehr ist da

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Seine Zeit ist abgelaufen: Tayfun Korkut ist nicht mehr Trainer von Hertha BSC Berlin. Foto: picture alliance/dpa/Federico Gambarini

Die Berliner Hertha hat nach der neuerlichen Pleite in Mönchengladbach am Sonntag ihren Trainer entlassen. Dem Abstieg wird sie dennoch nicht entgegen können, behauptet unser Kommentator.

 
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Ungeachtet aller Häme, die sich jetzt über den von Investor Lars Windhorst mit 375 Millionen Euro alimentierten und selbst ernannten Big-City-Klub ergießt, bleibt festzustellen: Die sportliche Leistungsfähigkeit der Mannschaft ist ungenügend. Der Abstieg wäre die logische Konsequenz. Wie immer das angesichts der immensen Investitionen möglich ist: Der Kader hat in den vergangenen beiden Jahren erheblich an Qualität eingebüßt. Die Routine von Sami Khedira, die Wucht von Jhon Cordoba oder die Genialität von Top-Stürmer Matheus Cunha wurden nicht ersetzt. Nun fehlt eine verlässliche Achse mit Führungskräften, an deren Seite Talente auch in schwierigen Situationen Qualität entfalten. Daran wird ein Feuermann auf die Schnelle wenig ändern können.

Wie es besser funktioniert, beweist die Konkurrenz. In Bielefeld und Stuttgart stehen die Trainer Kramer und Matarazzo sowie ihre Vorgesetzten für einen längerfristigen Aufbau, kurz: Für ein Konzept. Besonders gut zu sehen ist das beim VfB. Trotz der prekären Situation hat der Manager Mislinat offenbar nie über einen Trainerwechsel nachgedacht. Er vertraute darauf, dass Verletzte und Corona-Opfer zurückkommen und der Mannschaft wieder Halt geben. Und deshalb ist der Ausgleich des lange maladen Stürmers Kalajdzic in letzter Minute bei Union nicht nur Glück, sondern vor allem das Ergebnis richtiger Entscheidungen.

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