Bürgermeisterwahl in Goldisthal Das Kreuzchensetzen geht in die zweite Runde

Madlen Pfeifer
Ein Siegerfoto ist am Sonntagabend in Goldisthal nicht zu haben, dafür eines der beiden verbliebenen Kandidaten, Rocco Elsmann (links) und Kay Machold, deren Namen zur Stichwahl am 26. Juni abermals auf dem Wahlzettel stehen werden. Foto: Madlen Pfeifer

Aus drei mach zwei heißt’s am Sonntagabend in Zuge der Bürgermeisterwahl in Goldisthal. Weil keiner der Bewerber die notwendige Mehrheit erhält, treten die beiden mit den meisten Stimmen – Rocco Elsmann und Kay Machold – in 14 Tagen zur Stichwahl an.

 
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Wenn sich die Goldisthaler am Sonntag in etwas einig sind, dann zwar nicht darin, wer die Nachfolge vom langjährigen Bürgermeister Andreas Girbardt antritt, wohl aber zumindest mit Blick darauf, dass die Wahl um den Posten des Gemeindeoberhauptes vorerst ohne ein endgültiges Ergebnis ausgehen wird. „Bei drei Bewerbern und all dem, was man so im Ort vernommen hat, habe ich schon damit gerechnet, dass es zu einer Stichwahl kommt“, resümiert Noch-Gemeindechef und Wahlleiter Girbardt, nachdem gegen 18.45 Uhr alle Stimmzettel ausgezählt sind. Und nicht nur er. Schon während des Auszählprozederes sind von so manchem Wahlhelfer Sätze wie „Die Stichwahl ist sicher“ oder „Wir sehen uns in 14 Tagen wieder“ zu hören. Dann, als die am Sonntag von 8 bis 18 Uhr im Wahlraum des hiesigen Kultur- und Vereinshauses mit Kreuzchen versehenen und in die Urne gesteckten, insgesamt 211 blauen Zettel gezählt, angeschaut und sortiert auf dem Tisch liegen. Die Stapelhöhe verrät, dass zwei der drei angetretenen Kandidaten nahezu gleichauf liegen. Und auch die 50 obendrein abgegeben Stimmen via Briefwahl ändern an dem offensichtlichen Ergebnis nichts.

„So, wollen wir euch mal erlösen“, sagt Girbardt zu den vor ihm sitzenden gut ein Dutzend Goldisthalern, die gespannt auf die endgültigen Zahlen warten. Darunter auch die drei Bewerber Rocco Elsmann, Kay Machold und Marion Knispel. 262 von 316 wahlberechtigten Einwohnern haben im Zuge der Wahl ihre Stimme abgegeben. Die Beteiligung beziffert sich somit auf 82,9 Prozent und folglich auf jeweils um gut zehn Prozent mehr als bei den vier vorangegangenen Urnengängen in den Jahren 1999, 2004, 2010 und 2016, als Girbardt ein ums andere Mal stets im ersten Durchgang die Wahl für sich entscheiden konnte.

Eine ungültigen Wahlzettel haben die Wahlhelfer am Sonntagabend aussortiert, sodass letztlich 261 gültige Stimmen zusammengekommen sind. „Wer gewinnen will“, so Girbardt, „braucht also 131 gültige Stimmen.“ Genau das aber bleibt aus. Bei Marion Knispel haben 38 Wähler auf dem Zettel ein Kreuzchen gesetzt. Für Kay Machold haben 104 Goldsithaler abgestimmt und für Rocco Elsmann 119. „Damit“, so Girbardt, „hat keiner der Bewerber die notwendige Mehrheit erhalten.“ Heißt: Marion Knispel ist mit ihren 14,6 Prozent aus dem Rennen. Für Kay Machold (39,8 Prozent) und Rocco Elsmann (45,6 Prozent) bleibt es weiter spannend. Ebenso wie für alle Einwohner der Gemeinde, die in zwei Wochen – also am Sonntag, 26. Juni – abermals gebeten sind, den Gang zur Wahlurne erneut anzutreten, um dann entweder bei Elsmann oder bei Machold ihr Kreuz zu setzen. Dass eine Stichwahl folgen wird, überrascht keinen der beiden. Der 59-jährige Elsmann meint: „Das ist zu 90 Prozent klar gewesen.“ Und Machold, 39 Jahre alt, sagt: „Meiner Meinung nach konnte es gar nicht anders kommen.“

Wer am 26. Juni das Rennen machen wird? „Die Tendenz geht in Richtung Rocco Elsmann“, so Girbardt mit Blick auf das Ergebnis des ersten Wahlganges. „Aber entschieden ist noch nichts.“ Schließlich wisse keiner, wie die Wahlbeteiligung in zwei Wochen aussehen wird und auf wen jene 38 Stimmen fallen, die nach dem Ausscheiden von Marion Knispel neu zu vergeben sind. Die 59-Jährige, die erst seit 2019 in Goldisthal lebt, nimmt das Ergebnis gelassen. Als Nicht-Alteingesessene „war das doch vorauszusehen“, sagt sie.

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