Beim TU Ilmenau Bürgercampus (der ehemaligen Seniorenakademie) geht es nächsten Freitag rund um das Thema ARD und die Krise des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Vom früheren Nachrichtensprecher Claus-Erich Boetzkes gibt es dabei Anmerkungen eines ehemaligen Insiders.
Die einst so brave ARD ist seit Monaten in den Schlagzeilen. Der stete Vorwurf: Geld der Gebührenzahler werde zum Fenster hinausgeworfen. Verschwendung, Vetternwirtschaft, Gehaltsexzesse und obszön hohe Pensionen scheinen an der Tagesordnung. Hier 15 000 Euro Ruhestandsbezüge für einen ehemaligen Chefredakteur, dort eine inzwischen gefeuerte Intendantin, die mit Dienstwagen und luxussaniertem Büro protzte und Privatparties über ihren Sender abrechnete. Und ein aktiver Intendant, der mehr verdient als der Bundeskanzler. Jetzt, wo das Geld knapp wird, wird beim Programm und den freien Mitarbeitern gespart, das Management aber hält sich weiter schadlos. Der Ruf der ARD ist durch solche Berichte schwer beschädigt.
In seinem Vortrag im Rahmen des Ilmenauer Bürgercampus analysiert Claus-Erich Boetzkes, selbst bis vergangenes Jahr als Tagesschau-Sprecher beim ARD-Sender NDR angestellt, die Vorwürfe, erlaubt einen Blick hinter die Kulissen des Systems und skizziert mögliche Reformen. Boetzkes resümiert: Eine für die Demokratie nach wie vor wichtige, bewahrenswerte Institution verliere zunehmend an Rückhalt, auch in der Politik.
Beginn der Veranstaltung ist am Freitag, 16. Dezember, 15 Uhr, im Faradaybau der TU Ilmenau in der Weimarer Straße 32. Der Eintritt kostet 5 Euro.