Auf rund 200 Seiten erzählt Doris Barbier-Neumeister die Geschichte von 19 Familien und Paaren. Da ist zum Beispiel Mercedes Prosperi, die seit 20 Jahren in Apulien in Süditalien lebt – mit ihrer Familie und Pferden, Kühen, Hunden, Katzen und Enten. Ihr Schlafzimmer ist ein ehemaliger Pferdestall.
Und da ist Caroline Groszer, die im Skiurlaub mal eben ein Haus gekauft hat. „Ich hätte genauso gut ein T-Shirt kaufen können“, sagt sie im Buch. Ihr Refugium befindet sich in Andermatt, einem Schweizer Dorf. Groszer hat es renovieren lassen und nutzt es heute als Ferienhaus.
Möbel nach Maß statt von der Stange
Die großen Bilder in dem Buch, das im Callwey Verlag erschienen ist, vermitteln Ruhe und Geborgenheit. Die Texte sind kurz gehalten und übersichtlich gestaltet. Romantisch und modern eingerichtete Häuser aus Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich und Spanien sind in dem Band zu finden, außerdem gibt die Autorin Tipps für den Weg zum eigenen Landhaus.
In einem kleinen Serviceteil kann sich der Leser über den Hauskauf im Ausland informieren. Demnach ist es beispielsweise besonders wichtig, jemanden zu haben, der sich in der Gegend und mit dem Immobilienmarkt richtig gut auskennt. Sogenannte Homehunter seien dabei die bessere Wahl als Immobilienmakler, weil sie mit mehreren lokalen Agenturen zusammenarbeiten und einen breiteren Überblick haben.
In einem weiteren Kapitel klärt die Autorin darüber auf, wie echter Landhaus-Charme in die Immobilie kommt. Dabei werden recycelte und natürliche Materialien zur Einrichtung empfohlen. Für den besonderen Wow-Effekt sollte man außerdem Möbel nach Maß anfertigen lassen statt sie von der Stange zu kaufen, so die Empfehlung. Instagramtaugliches Landleben muss man sich leisten können.
Das Landleben bedeutet auch viel Arbeit
Auf dem Land kann es sich schon mal anfühlen, als wäre man das ganze Jahr über im Urlaub. So berichten es Cécile und Julien Lambotte, die selbst nur zwei Tage im Jahr ihr Anwesen verlassen. Das hat aber auch einen anderen Grund – das Buch verschweigt nicht, dass das Leben auf dem Land auch eine gute Portion Arbeit bedeutet. Denn viel mehr als zwei Tage Urlaub können sich die Lambottes gar nicht leisten: die Ziegen müssen gemolken und die Hühner gefüttert werden. Das Leben steht eben auch auf dem Land nicht still.
Info
Buch
Doris Barbier-Neumeister: Mein Refugium auf dem Land – vom Traum zur Wirklichkeit. Fotos von Alexandra Meurant. Callwey-Verlag. 208 Seiten, ca. 200 Fotos. 45 Euro. www.callwey.de